Szakcikk gyűjtemény
F. v. Winckel: Frauenleben und -leiden am Äquator und auf dem Polareise
F. v. Winckel, 218 [8 machen mit allen möglichen Instrumenten die „Krankheit in den Busch zu jagen“. Palmwein, Palmöl und Kolanuß spielen bei verschiedenen Krankheiten eine große Rolle, außerdem aber auch Umschnürung und Abschnürung des erkrankten Gliedes; dann ferner Bähungen mit dem Mist der Haustiere. Skarifikationen werden an der linken Seite gegen Milzvergrößerung ausgeführt und Schröpfen mit Aufsetzen von kleinen Antilopenhörnchen; die Blutung wird durch Auflegen von Mist gestillt. Die allgemein übliche Beschneidung der Knaben wird erst im Alter von 10—12 Jahren vorgenommen und die Wunde gleichfalls mit Mist verbunden. Von einer Kaste von Ärzten oder Medizinmännern existiert bei den Balis nichts, wohl aber eine große Menge abergläubischer Gebräuche, die den bei uns noch oft angewandten Sympathiemitteln in vieler Beziehung gleichen. Die Hauptfeinde des Menschen aus der Tierwelt sind nicht die Teoparden, Elefanten, Krokodile und Schlangen, sondern die Ratten, Ameisen, Sandflöhe und Fliegen. Namentlich die Sandflöhe bohren sich heimtückisch unter die Nägel der Zehen, erzeugen dort Geschwüre und machen den Menschen oft für Wochen vollkommen marschunfähig. Sie sollen, ein Gastgeschenk Amerikas, erst Anfang der siebziger Jahre durch ein Schiff an der afrikanischen Westküste eingeschleppt worden sein. Nach dieser mehr allgemeinen Einleitung wenden wir uns nun zu den uns hier am meisten interessierenden Beobachtungen Hutters an der Wald- und Graslandnegerin und begleiten diese von der frühesten Kindheit bis zum Tode, indem wir auch hier die Angaben Hutters mit denen des Grafen Pfeil über die Kanakin vergleichen. Eine Kindererziehung in unserem Sinne gibt es bei der Negerin nicht. Die meisten Mütter stillen wohl ihre Kinder selbst, gewöhnlich fast ein Jahr; bei den Kanaken werden die Kinder gewöhnlich bis sie laufen können gestillt, ja manchmal, wenn keine neue Schwangerschaft eintritt, bis zum vierten Jahre. Nicht selten wird neben der Mutterbrust noch andere Nahrung gegeben; so beobachtete Hutter einmal, wie eine in seiner Nähe hockende, völlig nackte Negerin ihr Kind fütterte, indem sie ihm bald die Brust reichte, bald im Munde zerkauten Mais in seinen Mund spuckte. Diese ekelhafte Sitte des Vorkauens ist nicht bloß bei den Negerinnen beobachtet, sondern kam vor nicht langer Zeit auch noch bei deutschen Ammen öfters vor. Graf Pfeil sah im Bismarckarchipel, wie ein Kanake ein etwa einjähriges Kind mit großen Mengen junger Kokosnuß fütterte, die