Szakcikk gyűjtemény
Karl Sudhoff: Die Schrift des Cornelius Roelans von Mecheln über Kinderkrankheiten
i5 Holen wir zunächst nach, was er selbst in Widmung und Einleitung über sein Buch sagt, ehe wir zu seiner Beurteilung durch andere übergehn. Mit übertriebener Bescheidenheit im Stile der Zeit erklärt er in der Widnung: „exigui Cornelii Roelans de mechlinea, medicinae doctorum omnium minimi aggregatio, spero tamen rem prosperam communiumque utilitati iocundam ex ea processuram” (Bl. 78 r) und giebt in der Einleituug folgende Erklärung über Zweck und Anordnung seines Buches: „Cornelius Roelans aggregator operis ait: Aegritudines puerorum vel quae infantibus accidere possunt a diversis breviter incomplete inordinateque tractatus [statt „tractatae” oder „tractata”] delectatus sum pro studii mei confirmatione, pro novellorum practicorum medicinae solatio et pro utili et proprio instanti rogatui quorundam satisfaciendo gratia almi invocata quodam a capitis seu superiorum membrorum passionibus ad pedum seu inferiorum membrorum passiones descendendo ad numerum usque 52 . . . aggregare ...” und er scheint mir, wie oben gesagt, diese Arbeit eines gelehrten Kompilators mit ziemlicher Umsicht, Gründlichkeit und Sachkenntnis geleistet zu haben. Ob er seinen Zeitgenossen damit aber auch zu Danke gearbeitet hat, dürften nicht so unbedingt zu bejahen sein. Die äusserste Seltenheit, die das Büchlein heute besitzt scheint nicht dafür zu sprechen, ebensowenig das völlige Schweigen seiner Mit- und nächsten Nachwelt 1). Von einem etwaigen Neudruck bei seinen Lebzeiten verlautet erst recht nichts, trotzdem Roelans wie wir gesehen haben, recht alt geworden ist. Erst 15 Jahre nach seinem Tode feierte das Büchlein seine Auferstehung, „neugeboren” in vielerlei Hinsicht, jedenfalls recht wesentlich verändert. Sebastian Ostericher aus Ruffach im Eisass, „der natürlichen Kunst Doctor”, latinisiert „Sebastianus Austrius, der Artznei Doctor” kommt, wie mir Prof. Karl Baas in Karlsruhe freundlich mitteilt, in den „Proto- collen der Contracti” des Colmarer Stadtarchives in den Jahren 1537— 1538 und 1542—1544 vor, und in den Jahren 1547—1555 finden seine nachgelassenen Kinder Erwähnung, in den Kaufhausbüchern 1561 —1565 seine Wittwe 2). Er selbst wird im Mitgliederverzeichnis der Gesellschaft zum Wagkeller am 28. Oktober 1539 genannt, und das Missivenbuch von 1540—1546 führt den „hochgelehrten Herrn Sebastian Oestreicher, 1 1) Weder Brunfels (Catalogus illustr. Medicorum, siue de primis Medicinae Scriptoribus Argentorati 1530), noch Symphorien Champier in seinem „Cathalogus illustrium Medicorum qui nostris temporibus scripserunt” (Lyon 1533, 8°), noch Konrad Gesner in der Originalausgabe seiner Bibliotheca (1545) erwähnen ihn. 2) Er soll 1550 in Freiburg im Breisgau verstorben sein.