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Dr. C. Spamer: Ueber die heutige und die frühere Stellung der Psychiatrie zur Gesammtmedicin

G der übrigen Physiologie verschiedenes dar, dass der Zeitpunkt noch nicht abzusehen ist, wo die physiologischen Seelenerschei­nungen in Verbindung mit der Experimentalphysiologie, die pathologischen in Verbindung mit der inneren Klinik vorgetragen werden könnten — abgesehen davon, dass, wenn dies aus inneren Gründen möglich wäre, die Ausdehnung der 3 genannten Fächer es immer verhindern müsste. Ein Vorwurf, welcher der früher herrschenden psychiatrischen Methode ausser den erwähnten wohl noch zu machen ist, (der übrigens, wie alle andern erwähnten Einzelpunkte den Mangel klinischer Methode nur näher illustrirt), ist der, dass man viel­fach ein gründliches Studium der physiologischen Seelenerschei­nungen dem der pathologischen vorauszuschicken nicht für notli- wendig fand, dass man Studium, wie Beschreibung und Vor­trag, jener weil es seit vorphysiologischer Zeit so hergebracht war, mehr weniger vollständig den Philosophen iiberliess. Jenes wird heute wohl niemand mehr gut heissen, auch der merk­würdige Dualismus, dass die physiologischen Seelenerscheinungen fast nur von Nichtärzten, die pathologischen nur von Aerzten beschrieben werden (zur Entscheidung der Frage, ob in einem concreten Falle der eine oder der andere Zustand vorliege, indess doch in allen Culturstaaten nur letztere als competent gelten), wird wohl nicht allzulange mehr dauern. An die Erwähnung dieses merkwürdigen Dualismus knüpft sich noch eine letzte Bemerkung über eine in der Wissenschaft wohl überwundene Ansicht, die aber in den Köpfen vieler Laien noch ihr, leider in mancher Beziehung gemeingefährliches Wesen treibt. Ich meine die Vorstellung, das sonderbare Dogma, dass es zwischen „geistesgesundem“ und „geisteskrankem“ Zustande eine ganz scharfe Grenze gebe. Den ersteren betrachtete ja eben der Philosoph, den zweiten der Arzt! Die Annahme ist aber absolut unhaltbar. Gilt es schon bezüglich der Zustände in den übrigen Körperorganen, dass es eine ganz scharfe Grenze zwischen „gesunden“ und „krankhaften“ Erscheinungen nicht giebt, ja selbst nicht die Möglichkeit giebt, scharf zu definireu, was man unter dem einen und unter dem andern zu verstehen habe, so ist dies noch ungleich mehr bei den noch viel com- plicirteren, und innerhalb der alltäglichen Breite ganz unver- hältnissmässig mannigfaltigeren, psychischen Zuständen der Fall. Sind die „Schrullen“, die „Sonderbarkeiten“, die „Idiosyncra- sien“, welche von so vielen grossen Männern bekannt geworden

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