Szakcikk gyűjtemény

Wilhelm Waldeyer: Zur Geschichte des anatomischen Unterrichts in Berlin

44 zur neuen Akademie herbeiströmen sah, um in der Georgia Augusta die höchsten Ehren zu erlangen, so riet ich den Strebsameren unter ihnen, jedem nach seiner Begabung, sich einen schwereren Gegen­stand aus der Anatomie oder eine physiologische Aufgabe zu wählen und dieselbe zwei "Winter hindurch zu bearbeiten. Leichenmaterial war zur Genüge vorhanden (etwa 30 bis 40 im Winter). Ich unter­stützte, so gut ich konnte, die Arbeiten der Jünglinge.“ Nimmt man die für solche Untersuchungen, für die Vorlesungen und Sammlungen nötigen Leichen ab, so zeigt sich schon, dass es unmöglich sein musste, mit den verbleibenden Körpern regelmässige Präparierübungen für alle Studierende der Medizin aus den betreffenden Semestern zu unterhalten. 27) Briefliche Mittheilung vom 6. November 1895. 28) A. v. Kölliker, Zur Geschichte der medizinischen Fakultät an der Universität Würzburg. Rektoratsrede, 2. Januar 1871. — Zwar hat der Würzburger Vorlesungs-Katalog vom Wintersemester 1680/81 schon folgende Anzeige: Hieronymus Conradus Vir dun gus ab Hartung, Med. Dr., Prof, ord. „Privatim Collegium petentibus aperiet anatomicum practicum“, doch verordnet noch 1734 der hochverdiente Fürstbischof Fr. Carl von Schönborn, dass alle vier Wochen öffentliche Demonstrationes anatomicae gehalten werden sollen. Man darf also kaum annehmen, dass v. Hartung schon regelmässige Präparierübungen, wie sie jetzt üblich sind, geleitet habe. Auch v. Kölliker legt auf die Anzeige v. Hartung’s kein Gewicht. Seiner Meinung nach hat Carl Caspar Siebold, der geradezu reformatorisch für die Würzburger med. Fakultät wirkte — er war seit 1769 Prof, ordin. der Anatomie, Chirurgie und Geburts­hülfe -— regelmässige Präparierübungen für die Studierenden einge­führt. So lautet z. B. die Vorlesungsanzeige C. C. Siebe Id’s vom Winter 1772/73: „Diebus Mercurii et Saturni privatim Desiderantibus in omnes observationes chirurgicas secundum modernas methodos praeibit, eosque non minos ad bene operandum quam ad sectiones et praeparationes anatomicas super Cadaveribus manuducet. 29) Briefliche Mittheilung von Dr. G. Devy, Faeulté de Méde- cine, Paris, 3. November 1895. — Die „Compagnons gaignants mai- trise“ entsprechen den heutigen „chefs de cliniquc“ oder etwa unsern „Assistenten“; sie waren der Zeit 12 an der Zahl (Devy). S. a.: „Collection des Documents pour servir ä l’histoire des höpitaux de Paris“. Diese Präparierübungen hatten also nur eine sehr beschränkte Ausdehnung. 1750 wurde auf La Martiniéres Betreiben durch Beschluss des Staatsrates das College de Chirurgie — unsrem Collegium medico- chirurgicum gleich zu erachten — ermächtigt, ein Grundstück für die Einrichtung einer „Salle d’Anatomie“ zu erwerben. 1751 wurde pro­visorisch in einem neben dem Justizpalaste, Rue de la Pelleterie, belegenen Lokale der Präpariersaal für die „Chirurgiens de St. Cöme" (College de Chirurgie) eröffnet; die definitive „Ecole pratique^de Dissection“ trat im Mai 1757, mit Privilegien des Königs, die 1768 erneuert wurden, ins Leben. Die praktischen Uebungen Präpa­rieren sowohl, wie Operationsübungen an der Leiche — fanden in den vier Monaten Dezember bis März einschliessl. statt; es wurden aber jährlich nur 24 Zöglinge zu den Uebungen zugelassen; indessen

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