Bókai Árpád dr.: Külön lenyomatok

Experimentelle Beiträge zur Kenntniss der Darmbewegungen

Die Wirkung des Sauerstoffs und der Kohlensäure auf das Herz kann wegen der complicirten Innervirung des letzteren bis jetzt nicht mit der Wirkung der erwähnten Gase auf die Gedärme in Pa­rallele gestellt werden. Aus Allem, was ich bis jetzt angeführt habe, ergiebt sich so zu sagen von selbst eine für die Physiologie der Darmbewegungen sehr wichtige These, welche kurz gefasst folgendermaassen lautet: Die D armbe wegungen wer den durch den Kohlensäuregehalt des Blutes bewirkt. Die Kohlensäure muss mithin als automatischer Reiz sowohl für das Athmungscentrum, als auch für die in der Darmwand befindlichen moto­rischen Nerven angesehen werden. Die Wirkung dieses Reizes wird jedoch sowohl beim Athmen, als auch bei den Darmbewegungen durch den Sauerstoff beschränkt. Dass jedoch die CO2 auch unter normalen Verhältnissen nicht der alleinige Darmreiz ist, scheint wahrscheinlich zu sein; auch der Darminhalt muss als Darmreiz angesehen werden, und zwar wirkt derselbe theils mechanisch, theils chemisch. Die Bewegung des Dia­phragma kann auf die Gedärme ebenfalls einen mechanischen Reiz ausüben. Es widerspricht meiner Hypothese durchaus nicht, wenn bei ge­wissen Herzleiden, bei denen man eine Cyanose der Darmgefässe annehmen muss, nicht immer starke Darmbewegungen und infolge dessen auch keine Diarrhoe eintreten. Die CO2 des cyanotischen Blutes wirkt hier lange Zeit hindurch auf die motorischen Nerven- elemente der Darmwand ein und ruft in denselben eine bedeutende Ernährungsstörung hervor, die zur Parese führen kann. Wir beob­achten infolge dessen oft sehr hartnäckige Obstipation, die gewöhn­lich aufhört, wenn die Compensation des Klappenfehlers der Valv. bicuspidalis oder der Stenose des linken venösen Ostium eingetreten ist, und daher auch die Cyanose der Gedärme schwindet. Aus der eben geschilderten Wirkung der Kohlensäure folgt, dass man dieselbe in Fällen massigerer Obstipation öfters anwenden sollte, als dies bisher thatsächlich geschieht, um so mehr, da kleinere Dosen gar keine schädlichen Nebenwirkungen haben, wenn nicht etwa auch Herz- oder Gehirnleiden vorliegen. Andere Abführmittel, mögen dieselben in welche Klasse der Purgativmittel immer gehören, sind immer mehr oder weniger schädlich und entfalten unangenehme Ne­benwirkungen, insbesondere, wenn dieselben längere Zeit hindurch benutzt werden. Manche Autoren erwähnten auch schon früher die purgative Wirkung der CO2, so z. B. Jul. Braun in seiner Balneo­Experimentelle Beiträge zur Kenntniss der Darmbewegungen. 225

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