Balassa, J. V.: Unterleibs-Hernien . Vom klinischen Standpunkte mit topographisch- und pathologisch-anatomischen Daten beleuchtet (Wien, 1856)

Erster Abschnitt. Von den Unterleibshernien im Allgemeinen - E. Behandlung der Hernien - I. Behandlung beweglicher Hernien

der elastischen Bruchbänder über die unelastischen, welcher noch dadurch erhöht wird , dass sie zufolge ihrer Elasticität den Verän­derungen der Durchmesser des Körpers folgen, nachgeben und sich wieder zusammenziehen können , ohne dass dadurch der auf die Bruchöffnung fallende Druck nachlassen würde. Sie verdienen dess- halb allgemein in Anwendung gebracht zu werden. Betrachten wir die Beschaffenheit und den Bau der einzelnen Be­standteile. §. 32. Eigenschaften der Feder. Die Stahlfeder verdient als der wichtigste Bestandteil eines elastischen Bruchbandes unsere ganze Aufmerksamkeit. Ihr Haupt- erforderniss besteht erwähntermassen darin, dass sie mit ihren federn­den Enden einen solchen Druck auf die Bruchöffnung aus übe, welche den Druck der sich vordrängenden Organe überwiege; es muss desshalb: 1. Ihre Federkraft eine hinreichende und ausgiebige Stärke besitzen. Im Allgemeinen genügt eine Kraft von 1 */2 bis 2 Pfund, 3 Pfund ist schon viel, 4 Pfund wird nur von Wenigen ertragen. Die nötige Federkraft hängt von derQualität des Stahles ab. Ist dieser in der gehörigen Weise bereitet, so wird die Foder die zweckgemässe Stärke und Elasticität besitzen, ohnedurch ihre Dicke beschwerlich zu fallen, während sie sich bei nicht gehöriger Härtung, obgleich dick an Caliber, verbiegen wird Federn, welche der Bandagist nach Willkür streckt und biegt, indem er seine Waare dein Individuum anzupassen sucht, sind wertlos. Die Stahlplatte sei demnach zum Behuf einer hinreichenden Federkraft nicht schlaff, sei nicht biegsam, sie sei aber auch nicht spröde, wie diess nicht selten derFall zu sein pflegt. Diess alles stellt sich bei dem Gebrauche am zuverlässigsten heraus, daher sollen Bruchbänder zur Erprobung ihrer Güte und Zweckmässigkeit jedesmal vor dem Ankäufe versucht und erprobt werden. In Fällen, wo eine grössere Kraftäusserung nötliig ist, wird obiger Anfor­derung durch eine doppelte Feder ■— Jalade-Lafond — am besten entsprochen, wobei das Bruchband dennoch viel weniger im Ge- wichte betragen wird , als wenn eine einfache , aber dicke Feder in Anwendung gebracht worden wäre. 2. Muss die F orm und Richtung der Feder derart beschaffen sein, dass ihre gegen einander federnden Enden mit einander in eine gerade Linie zu stehen kommen, sonst fällt ein Theil der Federkraft 42

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