Evangélikus kerületi lyceum, Késmárk, 1902

32 Es klingt und rauscht der Ruf mit Macht Auf Berg, im Thal und Thälchen, Das Volk, es ist die treue Wacht, Dem treuen Volk ein »Éljen« ! Der kühne Feldherr an der Spitz’, Der mag das Heer befehl’gen; Seht ihr des blanken Schwertes Blitz ?! Dem Feldherrn kling’ ein »Éljen« ! Kolbenheyer. Herrlicher Gesang! Es geht doch nichts über die Kunst! Fdbrg. Das ist’s ja, was auch mich entzückt! Kolbenheyer. Bevor ich vergesse: Du gedachtest der Czinka Panna, woher deine Liebe zu dem Zigeunermädchen ? Fabry. Die Czinka Panna ist eine seltene Erscheinung, ein von Gott be­gabtes Geschöpf. Seit Szenczi Molnár Albert im Kesmarker Schloss verweilte, war der »alte Thököly« wie verwandelt. Der Dichter hatte ihn bezaubert mit einer Mythe von der Unsterblichkeit. Die heilige Sage drang aus dem Schloss in die Stadt, in die Umgegend, uud der fromme Glaube des Volks prädestinirte den Namen Thököly zur Unsterblichkeit. Die Heroen dieser Mythe sind immer dieselben. Bloss die Namen sind verändert. Ihr Schicksal ist grösstentheils tragisch. Da tritt aus längst verflossener Zeit aus dem Hintergrund Nikolaus Kont hervor. Nach ihm erscheint Ladislaus Hunyadi auf dem Plan. Sie streiten und verbluten: der Henker schlägt beiden die Köpfe ab. Da beginnen andere Freiheitshelden ihre Rolle. Emerich Thököly und dessen Stiefsohn Franz Rákóczy stehen im heissen Kampfe, fesseln den Ruhm an ihre Fahnen. Allein das Schicksal drängt sie aus ihrer Siegesbahn. Und heimathlos geworden bluten ihre Herzen im fremden Lande sich zu Tode. Und die Liebe des Volkes umgibt sie mit Glorien­schein. Die heilige Musika beweint in Tönen ihr tragisches Ende. Ihr Märtyrertod lebt fort im »Rákóczy«-Marsch, jenem Sturmlied, das die Welt bewundert, das schauernde und bebende Lied der ungarischen Volks­seele. Der braune Geiger Miska Barna, Hofmusikus Rákóczy’s, streicht die Saiten. Hei! wie das stöhnt und klagt und weint. Ihm zu Füssen sitzt die Enkelin Czinka Panna und spielt um die Wette (kurze Pause). Grossvater hat ausgespielt..................Czinka Panna streicht noch lange, lange die Saiten ............Das klagt und stöhnt und weint durch die Jahrhunderte fort u nd fort, und die nachkommenden Geschlechter lauschen den bezaubern­den Tönen der hehren Musiklegende. Tiefe Pause.

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