Evangélikus kerületi lyceum, Késmárk, 1902

Am Popperflusse rüstet sich Ein Heer zu blut’gem Tanze. Das ist der biedern Zipser Krieg. Ihr seid des Landes Hüter ?! Ihr streitet nicht für Gott und Land, Ihr kämpft für irdische Güter! Fluch! der des Neides Brand geschürt, Das Feuer der Verschwörung, Und zwingt und treibt die Schwesterstadt Zu Hass und zur Empörung! Bei Rozgony stritten sie vereint, Und hatten Sieg errungen, Jetzt haben ’gen einander sie Das blut’ge Schwert geschwungen! (Kurze Pause.) Nun ist es still, es ruht die Schlacht, Die Friedesfahnen schwanken; Doch Hass und Neid durchzieht annoch Die Heizen und Gedanken! Kulinyi. Was liegt eigentlich dem Gedicht zu Grunde ? Wer war der eigentliche »diabolus rotae« ? Schwarz. Eine unerquickliche Geschichte das! Eine Episode aus dem Jahre 1531, aus der Zeit der Gegenkönige Zápolya und Ferdinand. Es ist die Keilerei der Kesmarker mit den Leutschauern auf der »Schlachtwiese« bei Klein-Schlagendorf. Der Veranlasser der unglückseligen Fehde war Kaspar Serédy, Hussarenhauptmann des Königs Ferdinand; der komman- dirte in Leutschau und wollte Késmárk brandschatzen. Er raubte auch alle der Stadt Késmárk unterthanen Ortschaften aus. Fdbry. Die Hussaren fingen sechs von den bewaffneten Kesmarker Bürgern und massakrirten sie auf der »Rohrwiese«. Das gönnten die Fer- dinandisch-Gesinnten Leutschauer den Kesmarkern, von denen sie ohnehin wegen des »Weinstapelrechts« übervortheilt wurden. Schwarz. Ha, das mittelalterliche Privilegienwesen! Fdbry. Da warben die Kesmarker Söldlinge in Polen und rückten gegen Leutschau. Die Leutschauer fielen aus ; verfolgten sie bis an den Popperfluss. Nun rückten auch die Bauern aus den geplünderten Ortschaften heran, und es fiel die blutige Schlacht bei Klein-Schlagendorf. Schwarz. Unglückliches Land, wo selbst die Brüder eines Stammes hadern! vTritt ab, ebenso Kubinyi.) 29

Next

/
Oldalképek
Tartalom