Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1925

Tárgymutató

9 auf Érden, daz soll auch im Hímmel gebunden se in; und was immer du lösen wirst auf Érden, das soll auch im Hímmel gelöset sein« (Math. 16, 19 ) Ihr wisset es gut, Meine Lieben in Christo, dass der Herr Jesus Christus mit diesen Worten der Kirche eine Macht verlieh, die alle menschlichen Krafte übersteigt: nehmlich nebst der Regierungsgewalt jene übernatürliche Gewait, diewider Gott begangenen Sünden nachzulassen. Ihr habét den tröstlichen Segen dieser Worte schon oft mit dankbarem Herzen gefühlt, als ihr m't reumütigem Herzen vor dem Priester eure begangenen Sünden gebeichtet und durch seinen Mund von Christus Verzeihung erlangt ha­bét. Heiliger Friede, Ruhe des Gewissens beglückt die Seele in solchem Masse beim Verlassen des Beichtstuhles, dass das Herz aufjauchzt vor Seligkeít! 0, wie gross, wie gütig, wie barm­herzig bist du unser máchtiger Gott! Gewiss, Gott vergibt der reumütigen Seele alle ihre Sünden Trőstlich ist jeder Buchstabe dieser grossen Wahrheit Würden aber die grossen Büsser aus ihrem Grabe hervorgehen, wie viel würden diese uns sagen können von dem Geheimnisse des erbarmenden, barmherzi­gen aber auch gerechten Gottes, der die Sünden wohl immer, nicht aber auch immer die zeit­lichen Strafen nachlásst. Adain hat gegen Gott schwer gesündigt dadurch, dass er die unendliche Güte Gottes mit Undank erwiederte, indem er das Gebot Gottes vermessentlich übertrat. Adam bereute seine grosse Sünde, und Gott verzieh ihm, schmückte seine Seele wieder mit der heilig­machenden Gnade, die zeitliche Strafe eriiess er ihm aber nicht. Adam, so sprach der Herr, im Schweisse deines Angesichtes sollst du dein Brot essen; Adam, du wirst Sorgen, Plagen und Betrübnisse erleiden; Adam, als Strafe der Sünde wirst du deinen geliebten Erstgebornen Sohn erschlagen in seinem Blute liegen sehen, und deine undankbaren Kinder werden sich gegen dich auflehnen. Gott liebte Moses so sehr, dass er von Angesicht zu Angesicht mit ihm verkehrte, ihm seine Gebote übergab und ihn als Führer und Prophet über sein Volk setzte, um es nach langer Knechtschaft in das Gelobte Land einzuführen Das Gelobte Land war des unter fremdem Joche seufzenden Volkes ein­ziger Trost, einzige Hoffnung. Der Weg dorthin war aber weit. In einer schwachen Stunde kam sein Vertrauen zu Gott ins Wanken und er sündigte. Er wurde kleingláubig gegenüber der grossen Barmherzigkeit Gottes. O, wie reuete Moses diese seine überaus grosse Sünde! Und Gott erhörte die Seufzer des Reumütigen und werzieh ihm seine Sünde, die zeitliche Strafe der Sünde hat Er ihm aber nicht nachgelassen. Der Herr führte ihn auf den Berg Nebo, zeigte ihm das Gelobte Land, das er seinem Volke verheissen und sprach: «Du hast es gesehen mit deinen Augen, aber hinüberziehen sollst du nicht.» (Deut. 34. 4.) Auch Dávid hat gegen den Herrn gesündigt, und es war kaum jemals ein Büssender, der seine Sünden mit solch erschütternden Worten beweinte, als diese grosse Seele. Er klagt in seinen Psalmen: Meine Sünde ist vor mir allezeit. (Ps. 50. 6.) und „Aus den Tiefen rufe ich zu dir o Herr" (Ps. 129) Um Vergebung meiner Sünden bitté ich. Gott hat auch ihm seine Sünde verzíehen, die Strafe der Sünde hat er ihm aber nicht erlassen : das Kind seiner Sünde wurde ihm durch den Tod hinweggenommen. (Kőnig 2, 12, 14, 15.) Wahr­lich, furchtbar ist der Herr in seinem gerechten Zorne, wenn er straft Furchtbar ist Gott, der in seinem gerechten Zorne selbst Gerechte und Heilige so straft Was können dann wir, Geliebte in Christo, von dem zürnenden Gott erwarten? Wohl kön­nen wir Verzeihung der Sünden erlangen, wenn wir Ihn darum mit reuevollem Herzen bitten Was wird aber geschehen, wenn Er uns die zeitlichen Strafen der Sünden nicht nachlásst. Nun, meine Lieben in Christo, es geschieht das, was ihr selbst sehen könnt: Die strafende Hand Goltes ruhet schwer auf uns. Táglich hört man gottesfürchtige Seelen kla­gen, wie schwer der Kampf ums tágliche Brod sei. Und doch hat Gott genügend für Brod gesorgt. Die Entbehrungen und Leiden sind oft der Prüfstein Gottes, mit welchem Er die unschul­digen Seelen im Guten befestigen will, wie oft aber auch Strafe für begangene Sünden. In unseren Tagén leiden nicht nur ein­zelne Personen, sondern auch ganze Nationen, und selbst grosse Denker forschen vergeblich nach der Ursache dieser Leiden. Es ist etwas Wahres daran, dass der Weltkrieg die wirtschaftlichen Grundlagen, die uns das Leben ermöglichen, erschütterte Die Ursache der vielen Leiden, die über uns kamen, werdet ihr aber vergeblich darin suchen, dass einige Joch Ackerfeld brach liegen blieben, weil keine Arbeitskraft da war, die sie bearbeitet hatte Ihr werdet vergeblich nach Wolken ausschauen und sagen, das Ubel komme von daher, weil die Wolken keinen Regen geben- Das sind unnütze Reden. Suchet nach einer höcheren Ursache, und ihr werdet dann sagen : Das Übel kommt von daher, dass Gott keinen Regen geben will; die Übel und Leiden kamen darum über uns, weil Gott es zuliess, dass wir von Leiden. Schicksalsschlágen und Verlusten heimgesucht werden. Suchet die Ur-

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