Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1925
Tárgymutató
sache in Gott, der nichtnur in seiner Güte belohnt, sondern in seiner Gerechtigkeit und Strenge auch bestraft. Wenn ihr dann zur Erkenntnis dieses grossen Geheimnisses Gottes gelangt sein werdet, dann werdet ihr auch die grossen Gnaden des Jubeljahres verzstehen können. Gott gab in seiner grossen Güte der Kath. Kirche die Macht, die Sünden nachzulassen. Er gab ihr aber auch die Macht durch die Verdienste Jesu Christi und der Heiligen die zeitlichen Strafan der Sünde unter gewissen Bedingungen nachzulassen. Die Worte unseres Herrn Jesu Chiristi: was immer du binden wirst auf Érden, wird auch im Himmel gebunden sein, und was immer du auf Érden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöset sein, beziehen sich auch auf die Macht die zeitlichen Strafen der Sünde nachzulassen Jesus will mit diesen Worten sagen : Du sollst die Macht habén alle Hindernisse auf dem Lebenswege der Seele wegzuráumen, welche sie verhindern zur ewigen Seligkeit zu gelangen. Der Herr Jesus hat seiner Kirche auch die Macht gegeben dem reuigen Sünder nach der Lossprechung zur Strafe als Genugtuung Busswerke aufzuerlegen. Zugleich gab er ihr aber auch die Macht dem reuevollen Sünder, wenn er seine Sünden aufrichtig bereuet und Gott demüiig darum bittet, die zeitlichen Strafen der Sünde nachzulassen. Welch ein grosser Tag ware es für uns, an dem unsere Seele in dem beseligenden Bewusstsein aufjauchzen könnte, dass Gott uns nicht nur die Sünden, sondern auch die zeitlichen Strafen nachgelassen habe ! Wie wunderbar wáre das Bewusstsein, dass wir von aller Makel gereinigt mit ruhigem Gewissen die Stunde erwarten können, in welcher uns Gott zu sich in die Ewigkeit abrufen wird Diese Stunde wáre ein wunderbares, ein grosses Gnadengeschenk Gottes. Und sehet Geliebte in Christo ! Die Erlangung dicsér gnadenvollen S unde bietet euch die kath. Kirche mit der Feier des Jubeljahres. Die Kirche will eben mit der Anordnung des Jubeljares erreichen, dass diejenigen Gláubigen. denen es mőglich ist nach Rom zu pilgern, dort die Heiligtümer besuchen mögen, um ihre Seele durch aufrichtige Busse zur Erlangung des volkommenen Ablasses des Jubeljahres béréit zu machen. Diejenigen aber, denen es nicht möglich ist diese \ weiten Weg zu machen, mögen ?uhause die von dem hl. Vater vorgeschriebenen Bedingungen zur Erlangung des volkommenen Ablasses verrichten, sie sollen durch eine reumütige Beicht ihr Gewissen von allén Sünden reinigen, auf die Meinung des hl Vaters beten und in sich den Glauben erwecken, dass Gott uns seine barnherzige Hand nicht entzogen hat. Als Gott im Altén Tessamente das Jubeljahr verkündete, um sein Volk mit seinen Gnaden zu überháufen, verlangte er aber auch, dass das Volk sich durch Busse zum Empfang seiner Gnaden vorbereite. Es sei dieses Jahr — so befahl der Herr — ein Ruhetag, und ihr sollet euch zu Gott bekehren und sollet wehe tun euren Seelen. (L;v. 23. 32 ) Und Gott verband auch eine strenge Strafe mit diesem Gebote indem er sagte : „Wer immer an diesem Tage sich nicht wehe tut, soll umkommen aus seinem Volke. (Lev. 23. 29.) Die Kirche Christi drohet nicht mit Strafen, fordert aber ihre Kinder mit liebevollen Worten einer zarten Mutter auf zum Heile ihrer Seelen diese kostbare Zeit der Gnade gut zu benützen Der hl Vater hat das feste Vertrauen, dass das hl. Jubeljahr auch den Völkerfrieden befördern wird, wenn recht viele mit reuevollem Herzen Gottum Erbarmung bitien werden Frieden wird nur dann herrschen, wenn die Völker sich in Gott, als unserem gemeinsamen Vater, als Brüder erkennen und einigen werden. Der hl. Vater hoffet auch mit Zuversicht, dass das hl- Jubeljahr auch viele von denen ins Vaterhaus zurückführen wird, die beklagenswerte Kirchenspaltung seit Jahrhunderten von der Mutterkirche trent Meine Lieben in Christo! Auch ich hege diese Hoffnung. Darum bitté und ermahne ich euch mit liebevollem Herzen, lasset die kostbaren Tage des Heiles nicht unbenützt vorübergehen Bereitet eure Seele durch aufrichtige Busse zur Feier der Ostern dieses hl. Jahres, übet Werke der Barmherzigkeit zur Genugtuung für die begangenen Sünden und pilgert wenigstens im Geiste zu den Heiligtümern der ewigen Stadt um des gnadenreichen Segens seiner Heiligkeit des Paptes teilhaftig zu werden, damit so das hl. Jahr auch für eure Seelen ein heiliges gnadenvolles werden möge. Amen. Kalocsa, am 20 Február. 1925. Gyula s. k. püspök, apostoli kormányzó. iR^Á'l R-T. KÖNYVNYOMDÁJA, KALOCSA.