Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1915

Index

— 137 — kein anderes Gebet für notwendiger erach­ten, als das Gebet um Frieden. Ja, beten wir unablássig um Frieden und Maria mit Jesus werden ihn uns gé­bén. Dann wird es vielleicht möglich wer­den, dass unsere Soldaten das Friedens­fest der hl. Weihnacht schon im Kreise ihrer Familien f'eiern werden können. 4. Gehcimniss: Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast. Dieses Geheimniss des hl. Rosen­kranzes hat Bezúg auf die Soldaten. Die hl. Jungfrau ging aus Gehorsam gegen Gott mit dem göttlichen Kinde in den Tempel zu Jerusalém um das vorge­schriebene Opfer darzubringen und das Gebet der Reinigung zu eifüllen. Die hl. Jungfrau kannte die Bedeutung des Reini­gungsopfers, es war ihr aber auch aus den Propheten bewusst, dass sie mit diesem Opfergang Jesus den Sohn Gottes als Opfer für die Erlősung des Menschengeschlech­tes darbringt. Sie ging aber doch aus Ge­horsam, und bereitete sich mit starkem Herzen vor auf die Leiden und Trübsale, die ihr bevorstanden. Sie war bereit alles aus Gottes Hand anzunehmen, was ihr auch die Zukunft bringen mőge. 0 Geliebte in Christo! Antwortet mir 1 Jst die Mobilmachung des Heeres, die Einberufung der Mannschaft für alle, fűr sie und für uns, nicht auch ein solcher Opfergang ? Eltern opfern ihre Sőhne, Gat­tinen ihren Gatten, Kinder ihren Vater für Erlősung der Heimat vom Feinde. Von Weh erzitterten die Herzen schon in der Schei­destunde! Und welche grossen Opfer ver­langte dann die erste Schlacht! Dann ka­men die endlosen Angriffe, Sttirme bei Tag und bei Nacht. Wa'hrlich, eine unun­terbrochene Aulopferung fürs Vaterland. Und in all diesen Gefahren stehen fest die Helden in Treue und Tapferkeit fűr Heim und Vaterland; bei all dem Weh sind wir alle bereit dem Vaterlande schwere Opfer zu bringen. Für diese heldenmüthigen Kámpfer müssen wir beten, den sie opfern ihr Blut und Leben für uns, fürs ganze Volk. Ja, beten wir, dass der schwere Weg des Opfers, den sie kámpfend wandeln, mit Sieg ende. Beten sollen wir, dass die hl. Jung­frau, die gütige Himmelsmutter der Solda­ten, ihre Kinder in ihren Schutz nehme, bis sie ihren mit Schweiss und Blut benezten Opfergang siegreich beendet werden habén. 5. Geheimniss: Den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast. Die hl. Familie kam nach Jerusalem zum Osterfeste. \ Tach dem Feste trat die hl. Familie von heiligem Troste erfüllt in ; Gesellschaft von Anverwandten und Be­kannten den Heimweg an. Gegen Abend wurde erst die hl. Familie gewar, dass das Kind Jesus nicht unter den Heim­reisenden sei. Welch ein Kummer war das für das Herz der hl. Jungfrau Maria? Alles Suchen, alles Nachfragen die ganze Nacht hindurch war verge'oens. Niemand wusste wo das Kind Jesus geblieben sei. Den anderen Tag und die folgende Nacht hindurch hielt unter Trauer und Bangen das Suchen und Nachfragen an. Das Nachfragen ver­mehrte noch die Angst ihres mütterlichen Herzens, denn die Antwort war immer die gleiche, mami wisse nichts von seinem Verbleiben. Welche Betrübniss, welchen Kummer musstc das Herz der hl. Jungfrau in die­ser Ungewissheit ausstehen. Diese Prüfung Gottes macht die heilige Dulderin, die hl. Jungfrau Maria zum Vorbild und zugiéich zur Beschützerin für alle diejenigen, die in den gegenwártigen Kriegsnőten in Kum­mer und Sorge um ihre in gefahrvollem Ringen vor dem Feinde stehenden Ange­hőrigen leben.

Next

/
Oldalképek
Tartalom