Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1915

Index

— 136 — hl. Jungírau fand keine Ruhe. Sie wollte íhr Glück mit anderen teilen. Die grosse Entfernung, die zwischen ihrem Kámmer­lein in Nazareth und der Heimat der El­tem des hl. Johannes des Táufers lag, weit über den Bergen, war ihr dabei kein Hinderniss, und als sie bei Elisabeth ein­trat, zog mit ihr auch Freude, Glück und Gnade des hl. Geistes ein. Denn kaum, dass die Begrüssungs­worte Marias an Elisabeth erklungen wa­ren, wurde Elisabeth vom hl. Geiste er­ftillt. Die Überbringerin der Freudensbot­schaft brachte den Himmel mit sich. Das Kindlein im Schoosse Elisabeths hiipfte vor Freude, denn Maria, die Mutter der Gnaden, erfüllte es mit heiliger Gnade. Ihre Worte haltén die Kraft eines Sakra­> mentes. Aus diesem Beispiele der hl. Jungfrau Maria kann die christliche Frau und Jung­frau ersehen, welchen Kriegsdienst sie in diesen Tagén ausüben sollen. So manches alte Mütterlein, so manche Ehefrau oder Wittwe des Krieges mit ih­ren Kindern sehnt sich nach einem teil­nehmenden Herzen, nach Trostworten. Gehe hin und bringe Linderung. Gehe aber hin mit warmem, teilnamsvollem Herzen, mit einer Seele, die erfüllt ist mit Náchsten­liebe, und tráuíle Balsam des Trostes ins betrübte Herz. Der hl. Geist wird deinen Trostesworten Kraft verleihen, fcesonders dann, wenn auch du dasselbe Schicksal zu erleiden hast. Denn gemeinsame Leiden sind der beste Trost. Und wenn du erfáhrst, dass dein Náchste — besonders dass Kinder Not leiden, — bringe ihnen nach Kráften, was sie benőtigen. Das Kinderherz kann Gram und Not nicht vertragen, es kann sich nicht selbst helíen. Kinderdienst ist Got­tesdienst. Ich bitté euch im Namen Gottes, meine Lieben in Christo, seiet jetzt, in diesen Tagén der Not, eine Maria für not­leidende Elisabeth-Familien. 3. Geheimniss: Den du, o Jungfrau, geboren hast. Die Geburt Christi zeigt uns ein Bild friedlichen Glückes. Dass die hartherzigen Einwohner Bethlehems vor der hl. Familie ihre Thűren verschlossen, beförderte nur dieses Glück. Die abgelegene Hőhle, in der Christus geboren wurde, war geeigne­ter fűr ein stilles Familienglück, als ein geráuschvolles Haus. Weihevoll, friedlich breitete sich die heilige Nacht über die Geburtshőhle aus. Feierliche Ruhe umgab den heiligen Ort, der Zeuge der Mutter­freuden Marias war. Welch ein grauenhafter Unterschied ist doch zwischen diesem heiligen Frieden und dem gegenwártigen Völkerkriege ? Welch ein Abweichen von dem Geiste des Frie­densfürsten, der an diesem hl. Orte gebo­ren wurde? Denn Gottes Sohn, den schon der Prophet den Fricdensfürsten nannte, wollte Frieden bringen. Friede den Men­schen auf Érden, die eines guten Willens sind, war der Engelsgesang bei seiner Ge­burt. Und auch Maria wird die Königin des Friedens genannt, weil sie durch ihre Einwilligung zum Werke der Erlősung in dem Kampfe zwischen der Gerechtigkeit Gottes und der Schuld des Menschenge­schlechtes, der Welt den Frieden brachte. Viele Menschen der Gegenwart woll­ten aber diesen Frieden nicht, sie woll­ten Krieg. Beten wir darum dieses Geheimniss des hl. Rosenkranzes mit der Meinung, der liebe Gott mőge unserem bedrángten Va­terlande den Frieden geben. Ein haarstreu­bender Anblick ist das Gewűhl einer Schlacht. Augenzeugen werden auch dies bezeugen, die dabei waren. Es ist schrecklich, nicht mit Worten zu sagen ! Darum sollen wir nebst dem Gebete für die Angehőrigen, die im Kampfe stehen,

Next

/
Oldalképek
Tartalom