Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1875
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* — 38 — 2u geben, wie Aveit die Kinder in den einzelnen Abtheilungen und Unterrichtsgegenstanden fórtgeschritten sind. c) Die Hebung des geselligen Lebens der Volksschullehrer. DerLehrer bedarf nacb vollbrachtera Tagwerke der Ruhe, Erholuug und Theilnahme an harmlosen Vergnügungeu. Die beste Unterhaltung für ihn sei das Lesen guter Bücher, die Übung in der Musik, Zeichnen, Spazieren irn Freien, auf Feldern und Wiesen und der Umgang mit gebildeten Menschen. Ani liebsten sei ihm die Gesellschaft seiner Amtsgenossen; theilen docb diese mit ihm dasselbe Streben, denselben Beruf. Jeder Lehrer sollte sich des Tages freuen, der ihn mit seinen Freunden zusamenfűhrt. Wo auch könnte innigere Freundschaft und mehr gegenseitiges Yertrauen herrschen als bei Miinnera, welche schon von der Schule angefangen denselben Weg wandeln, und die namlichen Pflichten zu erfüllen habén. Würden sich auch solche Amtsbrűder sonst nie begegnen, so ruft sie doch der Lehrerverein jahrlich ein—zweimal zusammen, wo sie zugleich Gelegenheit finden, mit andern Lehrern bekannt zu werden. Die im freundlichen Gesprache mit den Genossen verbrachten Stunden erheitern die Gemüther und lassen die etwaigen Mühseligkeiten ihres Standes in einem besseren Lichte erscheinen. Der Lehrer ist bei seines Gleichen, seinen Freunden, welche ihn verstehen, wenn er offeubart was sein Herz bewegt. Schon im Yortrage vierstimmiger Lieder, welcher bei ahnlichen Zusammenkünften stattzufinden pflegt, liegt ein Beweis für die heiter gestimmten Gemüther. d) Die Hebuug der materiellen Lage der Volksschullehrer kann durch Lehrervereine vor sich gehen, indem jedes Mitglied Gelegenheit hat, sich mit seinen Amtsgenossen darüber zu besprechen, wie er einigen Nutzen aus der Bienen- und Obstbaumzucht schöpfen, auf welche Weise man den Gartenbau und die Ertriiglichkeit der zur Lehrerstelle gehörigen Grundstücke heben könne. Am besten könnte der Yerein für die Erhaltung der Lehrerwittwen und Waisen durch jahrliche Einzahlungen sorgen. Wenn hámlich alle confessionellen Lehrer der Erzdiözese Kalocsa als Mitglieder eines Vereines jiihrlich 3 — 4 Prozent ihres Gehaltes darzubringen geneigt wáren; diese Gelder aber nicht verzinst, sondern unter den dienstuiifiihig gewordenen Lehrern und den betreffenden Wittwen und Waisen in entsprechenden Summen alljáhrlich vertheilt werden. II. Yergleiclit mau min schliesslich die Absicht und Wirkung der konfessionellen Lehrer vereine mit denen der nichtkoufessionellen Vereine, so wird man unwillkührlich zu der Erkenntniss gelangen, dass nur ein von religiösen Grundsatzeu beseelter und geleiteter Lehrerverein im Standé ist, die oben angeführten vier Z^vecke wirksam zu befördern. Die Grundlage der confessionellen Schule ist die Religion, das ist : jenes Abhangigkeitsverhilltuiss, in welchem der Mensch zu Gott, dem einzigen Kenner und Richter unserer Gedanken und Ilandlungen stelit, — eine Grundlage, auf welcher sich alléin sicher bauen und Grosses zu Standé bringen lasst. Religion ist das wahre Element jeder guten Erziehung. Was von jeher die Menschen gut und weise geinacht und alléin sittlich zu bilden vermag, ist der Wandel vor Gott, der werkthatige Glaube. Wogegen die confessionslosen Vereine ein heilloses Beginnen beschiiftigt, die Morál von der Religion zu trennen. Doch was ist Morál ohne Gott ? Ein Gesetz ohne Richter. Wie könnte