Papers and Documents relating to the Foreign Relations of Hungary, Volume 2, 1921 (Budapest, 1946)
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166 1921 rung des beabsichtigten Last- und Personenkraftwagenverkehrs gewiß Schwierigkeiten zu überwinden haben. Jedenfalls aber wolle Redner mit seinen Erklärungen kundgeben, daß die österreichische Regierung die beste Absicht habe, diesen Schwierigkeiten so gut als möglich abzuhelfen. Exzellenz Graf Csáky habe erwähnt, daß bei der westungarischen Frage drei Interessenten in Betracht kommen, Österreich, Ungarn und die burgenländische Bevölkerung selbst. Bei dem bekannten ritterlichen Sinn der ungarischen Nation dürfe Redner wohl der Erwartung Ausdruck geben, daß Ungarn dem Verkehre der burgenländischen Bevölkerung über ungarisches Gebiet keine Schwierigkeiten bereiten werde. Exzellenz Graf Csáky erklärt, daß, falls die Abtrennung Westungarns wirklich durchgeführt werden sollte, sich der öffentlichen Meinung Ungarns eine solche Erregung bemächtigen wird, daß die Regierung zu Maßnahmen gedrängt werden würde, zu denen sie sich von selbst nie entschließen könnte. Es ist vor allem zu erwarten, daß dann solche Absperrungsmaßnahmen getroffen werden müßten, daß ein Verkehr der Bevölkerung eines von Ungarn abgetrennten Teiles mit einem anderen Teil des abgetrennten Gebietes über ungarisches Staatsgebiet jedenfalls mit den größten Schwierigkeiten verbunden wäre. Sektionsrat Geber weist nochmals darauf hin, daß für den Fall, als die Grenzstationen verlegt werden müßten, die Möglichkeit einer einheitlichen Betriebsführung aufhören würde; es würden sich bei einer solchen Verlegung unüberwindliche technische Schwierigkeiten ergeben, die den ganzen internationalen Verkehr stören müssten. Denn in den neuen Übergangsstationen wird es an der Unterkunftsmöglichkeit für das Eisenbahnpersonale, für das Personale der Finanz- und Grenzkontrolle, an Heizhäusern u. dgl. m. fehlen, einem Mangel, dem dann nicht so rasch abgeholfen werden kann. Nicht nur der Verkehr zwischen Österreich und Ungarn wird in Frage gestellt sein, sondern es würde damit auch der ganze internationale Verkehr Mitteleuropas aufs ärgste in Mitleidenschaft gezogen werden. Exzellenz Graf Csáky verweist auf die Erfahrungen, die bereits an anderen Grenzen gemacht wurden, an denen selbst größere Eisenbahnstationen liegen. Es ergeben sich trotzdem Schwierigkeiten, weil die Einrichtungen auch in den größeren Bahnhofanlagen nicht für einen Grenzverkehr hinreichen. Es