Papers and Documents relating to the Foreign Relations of Hungary, Volume 2, 1921 (Budapest, 1946)
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1921 I6 5 im Eisenburger Komitat im Falle der Übernahme durch Österreich zunächst durch Automobile bewerkstelligt werden soll. Daß dies nicht so glatt durchzuführen sein wird, ergibt sich aus nachstehenden Überlegungen: Die Bevölkerung des Eisenburger Komitats beträgt etwa 140.000 Einwohner. Für den Eisenbahnverkehr stehen dann nur die zwei Eisenbahnlinien Pinkafő—Szombathely und Güssing —Körmend zur Verfügung. Eine Verbindung dieser beiden Linien ist jedoch nur über ungarisches Gebiet möglich, daher nicht ohneweiters praktikabel. Wenn nun weiter berücksichtigt wird, daß die Straßen im Eisenburger Komitat meistens durch gebirgiges Terrain führen und in keinem sehr guten Zustande sind, so daß sie bei schlechter Witterung für Automobile kaum passierbar erscheinen, so muß es wohl als ausgeschlossen bezeichnet werden, daß mit Kraftwagen ein der großen Bevölkerungszahl entsprechend hinreichender Verkehr aufrecht erhalten werden kann. Es handelt sich ja aber nicht bloß um den Personen-, sondern vor allem auch um den Güterverkehr. Redner könne sich daher eine Überwindung der Schwierigkeiten, die sich aus der Zerreißung des Verkehrsnetzes durch die neue Abgrenzung ergeben würden, auf die von Sektions-Chef Dr. Davy angedeutete Weise nicht gut denken. Sektions-Chef Dr. Davy glaubt, den Ausführungen des Vorredners entnehmen zu sollen, daß er darlegen wolle, welche Schwierigkeiten sich im Eisenburger Komitat hinsichtlich des Verkehrs im Falle des Anschlusses des Burgenlandes ergeben werden. Redners eigene Ausführungen bezogen sich jedoch nur darauf, daß er andeuten wollte, wie Österreich diesen zweifellos gegebenen Schwierigkeiten in einer bestimmten Richtung begegnen wolle. Die österreichische Regierung habe sich mit dem Studium der Verkehrsfrage sehr eingehend befaßt, es bestehe die Absicht, so bald als möglich den Anschluß der einzelnen Lokalbahristrecken an die Aspangbahn auszubauen. Gedacht ist eine Verbindung von St. Martin gegen die Aspangbahn, ebenso vom Pinkafő gegen Friedberg, dann von Liebing gegen Kirchschlag und von Güssing gegen Hartberg. Damit würde den Burgenländern der Verkehr über österreichisches Gebiet in gleicher Weise ermöglicht, wie er für sie unter Benützung der Strecke Körmend—Szombathely—ödenburg über ungarisches Gebiet möglich ist. Im Anfang wird die Bevölkerung auch bei Einfüh-