Diplomáciai Iratok Magyarország Külpolitikájához 1936-1945, 2. kötet
Függelék - VI. Inhalt der Aktenstücke
ungarisch—jugoslawisch —italienische Kombination verwirklichen ließe, könne diese nur eine deutschfreundliche Politik führen. 124. 10. 3. 1938 Bericht des ungarischen Konsuls in Bratislava an den Außenminister Bratislava Zwischen der slowakischen Yolkspartei und Henlein sind bisher nur unbedeutende mündliche Vereinbarungen getroffen worden. Die sudetendeutsche Partei versprach, falls die slowakische Volkspartei bereit sei, mit der Henlein-Partei und der Vereinigten Ungarischen Partei zusammenzuarbeiten — und damit eine Oppositionsfront der Minderheiten gegen Prag bildend — werde sie die Autonomieforderungen der Hlinka-Partei unterstützen. 125. 11. 3. 1938 Chiffretelegramm des ungarischen Gesandten in Rom an den AußenRom minister Der polnische Außenminister berichtete über seine Verhandlungen in Italien: Italien wünsche die Einbeziehung Polens in einen Viererpakt; falls Ungarn bedroht wird, würden es beide Staaten unterstützen; beide Staaten hätten im Interesse Österreichs vermittelt, sich aber nicht unnötig exponiert; an der Tschechoslowakei sei Italien wenig interessiert. Mussolini werde nicht wieder in den Völkerbund eintreten; die Italiener hofften auf einen Erfolg bei den italienisch —englischen Verhandlungen; die Beziehungen zur Sowjetunion seien schlecht, nach Meinung der Italiener hätten die Sowjets in Europa nichts zu suchen. 126. 12. 3. 1938 Chiffretelegramm des ungarischen Gesandten in Bukarest an den Bukarest Außenminister Tatarescu schlägt die Wiederaufnahme der ungarisch —rumänischen Verhandlungen vor. Er bezeichnet die internationale Lage als sehr ernst. Als Gegenleistung für die Anerkennung der ungarischen militärischen Gleichberechtigung wünscht er eine Regelung der ungarisch —rumänischen Beziehungen auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens. Der ungarische Gesandte betont, die Frage der militärischen Gleichberechtigung werde von ungarischer Seite eigentlich als erledigt angesehen. III. DIE AUSWIRKUNG DES ANSCHLUSSES AUF DIE MITTELEUROPÄISCHEN STAATEN; DIE FORTSETZUNG DER VERHANDLUNGEN ZWISCHEN UNGARN UND DER KLEINEN ENTENTE; DIE TSCHECHOSLOWAKISCHE MAI-KRISE (16. März — 30. Mai 1938) 127. 16. 3. 1938 Bericht des ungarischen Gesandten in Warschau an den AußenWarschau minister In seinem Gespräch mit dem französischen Botschafter in Warschau, Noël, hat der Gesandte darauf verwiesen, daß der Anschluß aus den Friedensverträgen resultiere; die eingetretenen Ereignisse würden Ungarn keine Sorge bereiten; der französische Botschafter meinte, die Bildung der kleinen Staaten sei nach dem Kriege mit überraschender Schnelligkeit erfolgt, die Restauration sei —- obwohl sie ein Frankreich sympathischer Gedanke war —- am Widerstand Jugoslawiens gescheitert. Der Grund für die eingetretenen Ereignisse liege darin, daß Italien seine österreichische Position zugunsten Deutschlands aufgegeben habe. 128. 17. 3. 1938 Chiffretelegramm des ungarischen Gesandten in London an den London Außenminister Nach Aussage eines nicht genannten Gesandten der Kleinen Entente soll die französisch —sowjetische Stellungnahme für die Tschechoslowakei ernsthaft und ein Aktionsprogramm der drei Staaten für den Fall eines deutschen Angriffs aufgestellt worden sein. 59* 947