Hegyi Klára; Botka János: Jászberény török levelei; Latin és magyar nyelvű források a Jászság XVI-XVII. századi történetéhez - Szolnok megyei Levéltári Füzetek 11. (Szolnok, 1988)

EINFUHRUNG Nach der Eroberung Ofens im Jahre 1541 zerfiel Ungarn innerhalb von zwei Jahrzehnten in drei Teile. Über die Zone des westlichen und nördlichen Landesteiles erstreckte sich in Halbmondform das Königreich Ungarn, seit der Schlacht bei Mohács (1526) Teil des Habsburgerreiches. Seine östliche und südliche Grenze deckte sich mit dem wichtigsten europäischen Landfrontabschnitt des Osmanischen Reiches, seine Kö­nige, die Habsburger, waren die Hauptgegner der Osmanen in Europa. In der östlichen Landeshälfte verselbständigte sich das Fürstentum Siebenbürgen, der freieste Vasallen­staat des Osmanischen Reiches nördlich der Donau und des Schwarzen Meeres. Zwi­schen diese beiden Landesteile schob sich wie ein Keil der dritte, die militärisch be­setzte Provinz des Osmanischen Reiches. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die innere Situation Ungarns von zwei Haupt­faktoren bestimmt: vom Zustand des Zerteiltseins und vom ständigen Krieg, der selbst in den offiziellen Friedensperioden höchstens abflaute, aber nie ganz aufhörte. Auch die Verhältnisse des von den Türken besetzten Gebietes standen stark unter dem Ein­fluß dieser beiden Faktoren, so stark, daß es zu einer speziellen Situation im europäi­schen Teil des Osmanischen Reiches kam. In der ungarischen Provinz konnten die Türken den Bestand ihrer Macht bei wei­tem nicht in dem Maße festigen, wie es ihnen südlich der Donau-Drau-Linie gelungen war. In den Ländern des Balkans nahm durch Ansiedlung und Islamisierung ihr Anteil an der Bevölkerung immer mehr zu, Produktion und Wirtschaft dieser Länder schlössen sie organisch der gesamtreichischen Wirtschaft an, breite Massen der Bevöl­kerung zwangen sie zum Heeresdienst, und überall setzten sie ihre Verwaltung und das islamische Recht als alleinherrschende Normen durch. Der ständige Kriegszustand in Ungarn machte das alles unmöglich. Bis nach Ungarn kamen die Siedler nicht, und in den Jahrhunderten des Kampfes zwischen Reformation und Gegenreformation blieb dem Islam keine Möglichkeit zur Bekehrung: Christen und Moslems lebten als unper­söhnliche Feinde nebeneinander. Nur besteuern konnten die Türken die Produktion, sie zu organisieren, gelang ihnen nicht, auch ließ sich die unzuverlässige Bevölkerung lediglich zum Festungsbau verwenden, im Heer eignete sie sich nicht einmal zu Hilfs­diensten. Einen Großteil ihrer Energie mußten die Türken für die ständigen Kriege­reien verwenden, mit der Durchsetzung ihrer Verwaltung und ihres Rechtssystems be­schäftigten sie sich weniger. Der geteilte Zustand des Landes hatte — inmitten der Kriege — auch schwerere Folgen. Zum Schutz der österreichischen Länder waren die Habsburgerkönige des zu­19

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