Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 5. Das Kriegsarchiv als wissenschaftliche Anstalt

44 zur Verfügung. Die dem Archiv in Summe gehörenden 290 Eäume verteilen sich auf 113 Speicher, auf Verwaltungs- und Arbeits­räume, Schauräume und heute noch .anderen Zwecken dienende Eäume. Die durch den Krieg 1939/45 entstandenen Bauschäden (Treffer im Dach­stuhl und allgemeine Fensterschäden durch den Luftkrieg) wurden bis 1950 behoben. Im Luftfahrtarchiv haben das entschlossene Ausharren im Gebäude und das geschickte Verhalten eines Beamten und zweier Angestellten 19) be­wirkt, daß keinerlei Schaden entstanden ist. Gleich nachdem das Archiv wieder arbeitsfähig war, wurde 1946 daran­gegangen, die Schauräume nicht bloß wieder instandzusetzen, sondern durch neue zu ergänzen. Bis 1949 war dieser Plan durchgeführt und es stehen jetzt folgende Schauräume zur Verfügung: Die historische Direktors-Kanzlei, der Ausstellungs-Gang, das Conrad- Archiv, das Maria Theresien- Ordens-Archiv, das Tegetthoff - Archiv, das Forschungsreisen-Zimmer, die Karten- und Plan-Galerie, das H a u s 1 a b (Kartographen)-Zimmer, das Atlanten-Zimmer, der Payer- und W eyprecht - Gang, der Bibliotheks- Schauraum, der Forschersaal und das Luftfahrt-Museum. Diese Eäume haben den Zweck, bei Führungen durch das Archiv den Besuchern einen einfachen und raschen Einblick in die Vielfalt der Bestände des Archivs zu gewähren. C. Die Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten. Für die Aktenbestände gilt im KA. grundsätzlich das Provenienz- Prinzip. Die einzelnen Bestände sind nach ihrer Herkunft: Hofkriegsrat, Kriegsministerium, Landesverteidigungs-Ministerium, Chef des Generalstabes, Militär-Gerichte, Kriegsmarine, Luftstreitkräfte usw. getrennt und mit ihren Eegistraturen gelagert. Die Feldakten sind nach Zugehörigkeit zu den ver­schiedenen Kommandostellen: Armee-Oberkommando, Korpskommando, Divi­sionskommando usw. gegliedert und bilden nach Kriegsepochen getrennte Bestände. Neben dem Provenienz-Prinzip kommt aber, wenn auch bloß indirekt, noch das Materien-Betreff-Prinzip vielfach zur Geltung. So sind u. a. die Personal- und Standesakten: Musterlisten, Grundbuchblätter, Dienst­beschreibungen usw., die Auszeichnungs-Akten, die Mémoires, die Truppen­geschichten u. dgl. m. in selbständigen Gruppen vereinigt. Das Marine-Archiv und das Luftfahrtarchiv sind selbständige Archive im Eahmen des KA., wenn sie auch nur Abteilungen des KA. bilden. Solange das KA. im Wesen nur das Archiv des HKK. war, gab man ihm eine einfache Materiengliederung. Seit 1711 wurde ein Sonderprotokoll für wichtige Akten geführt, 1764 wurden die Aktenbestände in 14 und im Jahre 1776 in 40 Teilgebiete geordnet. Das Jahr 1801 brachte die Trennung der Bestände in die rein kriegsgeschichtlichen (Kriegsarchiv) und die übrigen (hofkriegsrätliches Archiv) Bestände, bis diese beiden Gruppen im Jahre 1889 wieder im KA. vereinigt wurden. Eine vorhanden gewesene Gesamtübersicht über alle Bestände des KA. ging 1945 verloren. Bis 1947 gelang es, eine neue „Allgemeine Be­stands-Übersicht“ fertigzustellen und 1952 neu aufzulegen 20), die als 19) KOO. Karl Fukal und die Angestellten Friedrich Hirt und Johann P e u 11 e r. 2») KA. Z. 1007/1947 und Z. 3000/1952.

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