Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
II. Band - 11. Die Kartensammlung
79 45 Beilagen zu den „Beiträgen zum praktischen Unterricht im Felde“, 17 Pläne für die „Terrainlehre“ von Gomez, sämtliche Beilagen für die „Österreichisch-Militärische Zeitschrift“. Besonders bemerkenswert sind die Kartenbeilagen zu dem großen Werke „Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen“. Zum nachfolgenden Verzeichnis ist noch zu bemerken: Bei den Karten sei auf die „geschlossenen Kartenwerke“ verwiesen, die über den Rahmen eines Landes hinausreichen und einheitlich durchgeführt wurden. Im Verzeichnis scheinen sie als solche aber nicht auf, sondern sind entsprechend ihrer Ausdehnung auf die einzelnen Länder aufgeteilt. Es sind dies: 1. Die Josephinische Landesaufnahme. Sie umfaßt in 4685 Blättern: Österreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Bukowina, Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, die österreichischen Niederlande und alle Grenzgebiete. Als Nachzügler gehören noch dazu: Südwest-Deutschland, Basel- Mainz, Mannheim, nördliche Teile der Schweiz, Teile von Frankreich, Süd- Tirol, Venedig und West-Galizien. Zeit der Aufnahme: 1764—1785, Nachzügler bis 1806. 2. Die Franziszeische Landesaufnahme. Sie umfaßt in 3333 Blättern: Österreich, Böhmen, Mähren, Schlesien, Galizien, Bukowina, Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Küstenland, Dalmatien, Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein, Ulyrien, die Militärgrenze, Walachei, Lombardei und Venetien, Parma, Modena, Toskana und den Kirchenstaat. Zeit der Aufnahme 1806—1869. 3. Die Generalkarte von Mitteleuropa. In 282 Blättern. In der Ausdehnung von der Linie Köln—Nizza bis Kiew—Odessa und von Stettin bis Rom, Konstantinopel und Nord-Griechenland. 4. Die Spezialkarte 1: 75.000 in 1079 Blättern. Sie umfaßt das Gebiet von Österreich-Ungarn, ganz Serbien, Montenegro, Rumänien, Teile von Albanien, Bulgarien, Rußland, Polen und Ober-Italien. Eine besondere Gruppe bilden die sogenannten „Kriegskarten“. Es sind dies Karten mit eingezeichneten (eingedruckten) militärischen Situationen. Die ältesten von ihnen sind handgezeichnete Karten (meist Beilagen aus hof- kriegsrätlichen Akten) und daher Unikate. Der Bestand reicht von der Wende des 16./17. Jhdts. bis zum ersten Weltkrieg und umfaßt fast sämtliche europäische und äußer-europäische Kriegsschauplätze. Für den Weltkrieg sind Übersichtskarten, Operationskarten, Stellungskarten und Panoramen vorhanden. Die sogenannten „Lagekarten“, die vom k. u. k. AOK. und den höheren Stäben geführt wurden, befinden sich aber bei den „Neuen Feldakten“ (siehe S. 9). Schließlich wären noch die Karten-Nachlässe des FZM. Franz R. v. H a u s 1 a b und des GM. Josef R. v. S c h e d a zu erwähnen, von denen ersterer durch den Fürsten Johann II. von und zu Liechtenstein erworben und dem Archiv 1899 gespendet wurde. Der Nachlaß Scheda gelangte 1948 an das Archiv. Beide Nachlässe sind als geschlossene Sammlungen nicht mehr vorhanden. Verzeichnis. Karten: I. Himmelskarten: 25 Ausgaben (darunter: Cellarius, 1661; Ho- m a n n, 1712—1715; F o r t i n, 1776; Bode-Alberti, 1787; Lichtenstern- Schütz-Benedicti, 1807).