Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 8. Das Archiv der k. u. k. Kriegsmarine

61 Salvore bis zur Mündung der Aussa, und eines in Sebenico für die Küste des Königreiches Dalmatien. Zur Entlastung des letzteren wurden am 1. 1. 1918 ein Seebezirkskommando in Fiume mit dem Wirkungsbereich von Kap Pro- montore bis Zara und ein Seebezirkskommando in Albanien mit dem Sitz in Durazzo für die von Österreich-Ungarn besetzte albanische Küste eingerichtet. Akten sind lediglich vom Seebezirkskommando Triest vorhanden. Während ihres Aufenthaltes in Triest unterstanden dem Seebezirks-Kommando alle in Dienst gestellten Schiffe, sowie eine Eskadre oder Schiffsdivision, falls die betreffenden Befehlshaber jünger im Range waren als der Seebezirkskomman­dant. Endlich besaß das Seebezirks-Kommando das ausschließliche Disposi­tions- und Anweisungsrecht an die Finanz-Landeskassa in Triest als Marine- Zahlstelle rücksichtlich der Marine-Dotations-Gelder. Das Seebezirkskommando in Triest war der Marine-Sektion direkt unter­geordnet und dem Hafen-Admiralate zu Pola, dem jeweilig aktivierten Es­kadre- oder Schiffs-Divisions-Kommando sowie den Militär-Territorial-Kom- manden koordiniert. Verzeichnis: Seebézirkskmdo. Triest: 493 Fasz., dazu 97 Prot, und Indices. IV. Die Marine-Truppen. 1. Das k. u. k. Matrosen-Korps. Das Matrosen-Korps wurde 1802 aufgestellt, in der Marinekaserne (sac- chetta) in Triest untergebracht und 1856 nach Pola verlegt. Das Matrosen-Korps war der Stamm- und Sammelkörper für die gesamte Mannschaft der Kriegsmarine. Es hatte die Bestimmung, die einberufene Mannschaft zu übernehmen, einzukleiden, auszubilden, der Einschiffung und den verschiedenen Spezialdiensten zuzuführen, die Ausbildung der Mannschaft zu fördern, den Garnisonsdienst zu versehen, endlich die Behandlung der Mannschaft nach beendeter Liniendienst-Pflicht im Sinne des Wehrgesetzes oder bei vorher eingetretener Dienst-Untauglichkeit nach den Bestimmungen der Superarbitrierungs-Vorschrift einzuleiten. Das Matrosen-Korps gliederte sich in eine Musik-Abt. und drei Matrosen- Depots, die präsent Dienende, dauernd Beurlaubte, Angehörige der Reserve und Angehörige der Seewehr umfaßten. Das erste Depot hatte die Kompagnien 1—6 (Deckdienst); das zweite Depot umfaßte die 7. Kompagnie (Steuerdienst), 8. u. 9. Kom­pagnie (Artilleriedienst), 10. und 11. Kompagnie (Waffen-, Torpedo- und See­minendienst); das dritte Depot die 12. und 13. Kompagnie (Maschinen­dienst), 14. Kompagnie (Elektrodienst und Maschinenarbeiter) und 15. Kom­pagnie (Militärarbeiter-, Bekleidungs-, Proviant-, Küchen- und Sanitäts- Dienst). Das Matrosen-Korps wurde von einem Linienschiffs-Kapitän befeh­ligt, welcher gleichzeitig Kommandant der Marine-Kaserne und des Hafen­wachschiffes war. Dem Matrosen-Korps waren eingegliedert: das Ergänzungs- und .Grundbuchs-Amt, die Evidenzkanzlei, der die ziffernmäßige Evidenz der Mannschaft nach Spezialitäten, Soldklassen und Qualifikationen oblag, und die Rechnungskanzlei, welche das administrative Refe­rat war. Verzeichnis: 418 Fasz., dazu 28 Indices und Prot.; 4 Fasz. Heiratsbewilli­gungen.

Next

/
Oldalképek
Tartalom