Otto Stolz: Inventare Teil 6. Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (1938)

Erster Teil: Die Geschichte des Innsbrucker staatlichen Archivs im allgemeinen

Der sachliche, räumliche und zeitliche Bereich der Behörden und ihrer Archive. 9 Lustenau. Die Landschaft (Landstände) der Herrschaften vor dem Arl entsteht seit dem 16. Jh., ein landesfürstliches Vogt- und Oberamt zu Bregenz 1466 und 1728 und das Kreisamt Bregenz 1751. Die Herrschaften unterstanden seit 1752 der vorderösterreichischen Regierung zu Freiburg und seit 1782 dem Gubernium zu Innsbruck, bzw. der Statthalterei zu Innsbruck von 1849 bis 1918; in dieser Zeit war Vorarlberg wohl ein eigenes Land, bildete aber zusammen mit Tirol eine staatliche Provinz von Österreich.1 Erst 1919 erhielt Vorarlberg die Stellung eines eigenen Bundeslandes der Republik Österreich und demgemäß eine eigene Landes­regierung. Ein Landesarchiv als eigene Anstalt hat Vorarlberg seit 1898 (s. unten S. 35). 3. Schwaben. Folgende Herrschaften gehörten zu Österreich: Graf­schaft Hohenberg, erworben 1381, niedere Grafschaft Hohenberg mit den Hauptorten Horb und Rottenburg am Neckar, obere Grafschaft auf der Alp. —. Landvogtei in Ober- und Niederschwaben mit den Amts­sitzen auf Schloß Ravensburg und zu Gebratshofen, endgültig erworben 1486. — Die Donaustädte Mengen, Munderkingen,Riedlingen, Ehingen, Saulgau und Waldsee, schon um 1300 habsburgisch, 1384 an die Truch­sessen von Waldburg verpfändet, 1680 von diesen zurückgelöst. — Die Landgrafschaft im Hegau oder Nellenburg mit dem Hauptort Stockach, erworben 1465, die Herrschaft Thengen, schon um 1300 habs- burgisch, 1534 mit Nellenburg vereinigt.2 Die schwäbisch-österreichischen Gebiete hatten eigene Landstände mit dem Sitze zu Ehingen.3 — Die Mark­grafschaft Burgau hat Österreich 1301 erworben, sie hatte als Haupt­sitz Günzburg und bestand aus mehreren unmittelbaren Ämtern und solchen Herrschaften, über welche Österreich die höhere und andere Reichs­stände die niedere Landesherrschaft ausübten.4 — Die Grafschaft Hohen­berg, die Landvogtei Schwaben und die Donaustädte sind 1805 an das Königreich Württemberg, die Grafschaft Nellenburg an das Großherzog­tum Baden, die Markgrafschaft Burgau an das Königreich Bayern ge­kommen. 4. Breisgau. Zu Österreich gehörten: Die Landgrafschaft im Breisgau und die Stadt F r e i b u r g, erworben 1368, die Städte Neuen­1 Kartograph. Darstellung im histor. Atlas der österr. Alpenländer und Erläute­rung hiezu von J. Zösmair; Helbok, Gesch. Vorarlbergs S. 78 ff. und 179; Anton Brunner, Die Vorarlberger Landstände bis zum 18. Jh. (1929). Über die Zuweisung Vorarlbergs zum Gubernium in Innsbruck im J. 1782, nicht 1784 s. oben S. 7 Anm. 2. 2 Vgl. hiezu Stälin, Gesch. Württembergs 3 S. 294 und 4 S. 828; für den Habsburg. Besitz um 1300 Schweizer, Das habsburg. Urbar in den Quellen zur Schweizer Gesch. Bd. 14 die Bemerkungen des Herausgebers zu den einzelnen Ämtern; Krieger, Bad. Gesch. S. 78 ff., Krieger, Topograph. Wörterbuch von Baden unter dem Namen der Herrschaften und deren Orten. Eine Übersicht und Karte aller vorderösterr. Gebiete s. bei F. Kreuter (ungenannt), Gesch. der k. k. vorderösterr. Staaten 1790; Baumann, Die Territorien des bad. Seekreises (1894). 3 Vgl. Knapp in der Württemberg. Vierteljahrsschrift f. Gesch. Bd. 25 (1916) S. 230 ff. 4 Vgl. A. Schröder, Die Herrschaften in Schwaben-Neuburg (1907) S. 27 f. und bes. Steichele, Das Bistum Augsburg Bd. 5 S. 333 f.

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