Otto Stolz: Inventare Teil 6. Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (1938)
Erster Teil: Die Geschichte des Innsbrucker staatlichen Archivs im allgemeinen
bürg, Breisach, Rheinfelde n, erworben 1331, Vili in gen 1326. — Die vier Waldstädte Waldshut, Laufenburg, Säckingen und Rhe-in- felden, bereits um 1300 habsburgisch. — Die Herrschaften auf dem Schwarzwald, nämlich Hauenstein und Triberg, erworben 1354, ferner die Herrschaften Schwarzenberg, Kasteis, Stauffen und Ktirnberg samt Kentzingen 1365.1 — Die Landvogtei Ortenau oder Mortenau mit den Städten Offenburg und Gängenbach, nördlich von Breisgau, erworben 1551, die Stadt Konstanz, erworben 1548. Für die Herrschaften im Breisgau und Elsaß gab es seit dem 15. Jh. eigene Landstände, die vorderösterreichischen im engeren Sinne genannt, ihnen gehörten auch zahlreiche Stifter an.2 Diese Gebiete sind 1805 an Baden gekommen, nur die Städte Rheinfelden und Laufenburg samt dem Fricktal 1803 an die Schweiz. 5. Elsaß, österreichisch waren hier: im Sundgau die Grafschaft Pf irt mit den Herrschaften Pfirt, Thann, Beifort, Rottenburg und Maß- münster, von Österreich erworben seit 1319, ferner die Herrschaft Landser. — Im Oberei-saß die althabsburgische Landgrafschaft, später Landvogtei Ensisheim, die Herrschaften I s e n h e i m, Bollweiler und Landsberg. —- Im Unterelsaß die Herrschaften Weilertal, Hochkönigsburg und die Reichslandvogtei Hagenau. Alle diese Gebiete wurden 1648 an Frankreich abgetreten.3 6. Schweiz. Die Hoheitsrechte des Hauses Habsburg im Zürichgau des alten Herzogtums Schwaben sind durch die Bildung der Eidgenossenschaft jenem verlorengegangen, und zwar die Urkantone Schwyz, Uri, Unterwalden 1318, Luzern 1332, Zug und Glarus 1388, jene im Aargau samt dem Stammschlosse Habsburg, Kyburg und Lenzburg 1415, jene im Thurgau 1452. So sind auf der Südseite des Rheins zwischen Bodensee und Basel nur die Städte Rheinfelden und Laufenburg und das Fricktal österreichisch geblieben, und zwar bis 1803, in welchem Jahre sie mit der Schweiz vereinigt wurden.4 Solange also die erwähnten Gebiete unter der oberösterreichischen Regierung in Innsbruck gestanden haben, waren in deren Archivbeständen — besonders in der Hof- und in der Kammerregistratur und in den Kopial- büchern — für diese Gebiete, ihre Herrschaften, Ämter, Gemeinden, Körperschaften, Geschlechter und Einzelbewohner Akten im ungefähr gleichem Verhältnisse wie für Tirol enthalten. Für deren Heraussuchung möchte ich aber auch hier bemerken: Die Akten, die sich auf eine einzelne solche Herrschaft, Gemeinde usw. beziehen, sind nicht unter einer einzigen Position gesammelt, sondern sind, wie sie eben im Geschäftsbetriebe der Behörde ein- und ausgelaufen sind, rein zeitlich Jahr für 10 1. Teil. Die Geschichte des Innsbrucker staatlichen Archivs im allgemeinen. 1 Literatur wie oben unter Schwaben. 2 Vgl. Schwarzweber, Die Landstände Yorderösterreichs in Forsch, und Mitt. zur Gesch. Tirols Bd. 5 S. 145 f. 3 Eine genaue Zusammenstellung dieser Herrschaften bei J. B. Ellerbach, Der 30jährige Krieg im Elsaß (1912), Bd. 1 Einleitung; Wolfram, Atlas von Elsaß-Lothringen (1933). * Vgl. Geogr. Lexikon der Schweiz 1902 ff. unter den betreffenden Ortsnamen.