Otto Stolz: Inventare Teil 6. Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (1938)
Zweiter Teil: Die jetzigen Bestände des Archivs
Staatliche Landesbehörden für Tirol und Vorarlberg. 135 Deutschsüdtirol und des Kreises Bregenz (Vorarlberg), die schon bald nach 1856 von der Katastralbehörde der Statthalterei übergeben worden ist (Verzeichnis Rep. 287). — Zu dieser Katastermappe gehörige Parzellenprotokolle wurden in 28 Packeten dem Archiv im Jahre 1932 übergeben, Verzeichnis Rep. 410, ebenso die Operate der Grundsteuer-Regulierung vom Jahre 1875 in 70 Paketen. Archivregistratur. Es sind das die teils zeitlich, teils sachlich geordneten Akten der jeweiligen Verwaltung des Archiv- und Registraturwesens bei der obersten Regierungsbehörde in Innsbruck, nämlich: 1. Von zirka 1600 bis 1866 in 22 Faszikeln, darunter die sogenannte L a c h e m a y r - Registratur von 1670 bis 1720, hiezu ein von J. Kraft um 1920 angelegtes Verzeichnis, Rep. Nr. 29. 2. Von 1867 bis 1918 zeitliche Registratur des Statthaltereiarchivs und seit 1919 des Landesregierungsarchivs in 20 Faszikeln, dazu Jahresrepertorien 25 Bände. 3. Sammlung Archivsachen, Akten vom 16. bis 20. Jh. in 8 Faszikeln und 10 Schubern. Um 1885 begann O. Redlich aus den verschiedenen Aktenabteilungen des Archivs Anordnungen und Berichte über die Einrichtung des Archivs der oberösterreichischen Regierung und Kammer, über Zuwachs und Auslieferung von Archivalien und Verzeichnisse derselben seit dem 16. Jh. in einer eigenen Abteilung „ArchivSachen“ zu sammeln und zu verzeichnen, Rep. 174. Die Sammlung wurde später um einzelne Stücke erweitert, O. Stolz hat 1933 die Sammelpositionen hinzugefügt, die aus der neuen Archivregistratur seit 1866 über denselben Gegenstand angelegt worden sind, wobei über das ganze ein neues Verzeichnis samt Index gemacht wurde (Rep. 174 a). Siegelstöcke. Mit den Registraturen der einzelnen Ämter gelangten auch die aus Metall angefertigten Stöcke oder Stempel (Typare) für die Siegel derselben in das Archiv und wurden hier in einer Sammlung vereinigt. Dieselbe zählt bei 700 Stücke und ist durch einen Katalog, den im Jahre 1930 unter Leitung von K. Moeser E. Fischnaler angelegt hat, in Ordnung gehalten. Diese Amtssiegelstöcke sind alle aus der Zeit nach 1760 bis gegen 1918, aus der früheren Zeit haben sich merkwürdigerweise keine Typare von Ämtern im Archive erhalten, nur einige von aufgehobenen Klöstern. Die Siegelstöcke der Ämter aus Süd- und Welschtirol wurden 1921 an die italienische Archivverwaltung übergeben. — Über die Siegelzettel zu den Urkunden siehe oben S. 86. Gedruckte Normalien, Similien und Zirkularien. Seit etwa 1520, ganz vereinzelt auch etwas früher, hat die oberösterreichische Regierung ihre allgemeinen Verordnungen und Gesetze auf einzelnen oder nach Raumbedarf mehreren ineinandergelegten Blättern in