Otto Stolz: Inventare Teil 6. Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (1938)
Zweiter Teil: Die jetzigen Bestände des Archivs
136 II. Teil. Die jetzigen Bestände des Innsbrucker staatlichen Archivs. Druck gegeben, um ihre Kenntnis allgemein und rasch zu verbreiten, und das Gubernium hat dies seit 1763 fortgesetzt.1 Diese Vervielfältigungen — Normalien, Similien oder Zirkularien genannt — wurden in der Registratur gesammelt, und zwar nach zwei Gesichtspunkten. Die zeitlich eSamm- 1 u n g der Normalien enthält diese von 1550 bis 1850 in 47 Faszikeln, hiezu wurde seit 1870 auch ein Sachweiser in 20 Bänden angelegt, Rep. 324— 344. Die systematische Sammlung, die um 1830 begonnen wurde, umfaßt 38 Faszikel, eine Übersicht der einzelnen sachlichen Abschnitte schrieb nach den alten Titeln der Faszikel und Positionen Alois Weth um 1920, Rep. 323. Der Archiv- und Registraturdirektor Dr. Johann W ö r z hat um 1850 Auszüge aus den Normalien seit 1760 in Quartformat angelegt und sie ebenfalls systematisch geordnet, zu dieser „Normaliensammlung Wörz“, die in 40 Mappen eingelegt ist, hat Redlich um 1885 eine genaue Übersicht angefertigt, Rep. 208. Eine ähnliche Sammlung stammt vom Statthaltereirat Josef Dialer, Rep. 192 und 193. Landesgesetzblätter. Diese sind samt anderen Gesetzesausgaben in die Abteilung VI der Archivbücherei eingereiht. Das Gubernium für Tirol hat 1747—1806 Verzeichnisse und Auszüge der von ihm erlassenen „Generalien und Similien“ jahrweise in Druck gegeben. Die regelmäßige und vollinhaltliche Veröffentlichung aller Verordnungen allgemeinen Inhaltes in fortlaufenden Jahresbänden setzt beim Gubernium für Tirol dann mit dem Jahre 1815 ein und führt bis 1848 die Bezeichnung „Provinzial-Gesetzsammlung für Tirol und Vorarlberg“, sie hat gute Sach- und Ortsweiser in jedem einzelnen Bande und außerdem zusammenfassend für die Bände 1—12 (1815—- 1825), 13—25 (1826—1838), 26—35 (1839—1848). Die Fortsetzung von 1849—1918, herausgegeben von der Statthalterei, heißt „Landesgesetz- und Verordnungsblatt“, Sammelweiser hat dieses für die Jahre 1866—1900. Außerdem befinden sich in der Archivbücherei, Abteilung VI, noch vollständige Reihen der Druckausgaben der österreichischen Gesetze der Kaiserin Maria Theresia, Kaiser Josef II., Franz I. und Ferdinand I., des österreichischen Reichsgesetzblattes seit 1849, des bayerischen Regierungsblattes seit 1802 und andere. „ Zeitungen. Vom Statthaltereipräsidium erhielt das Archiv geschlossene Reihen von Tageszeitungen, die bei diesem gesammelt worden waren, nämlich: Tiroler Bote 1817—1917; Tiroler Schützenzeitung 1846—1872; Innsbrucker Nachrichten, Tiroler Anzeiger und Tiroler Stimmen von 1908—1918; Wiener Zeitung 1856—1908; Neue Freie Presse 1894—1911; Fremdenblatt 1895—1904. Der amtliche „Tiroler Bote“ wird auch seit 1918 bis jetzt in einem Exemplar im Archiv hinterlegt. Handbücherei des Archivs. Diese umfaßt bei 5400 Katalognummem 8500 gedruckte Bände und Hefte und besteht aus den Abteilungen: allgemeine, österreichische und 1 Über die ältesten Drucke zu amtlichen Zwecken siehe im Absatz „Incunabeln“ oben S. 108.