Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Registratur des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, von Franz Hüter

B. Protokolle (Geschiiftstagebücher) — C. Indizes. 475 weiser festzuhalten, der die Aufsuchung der Priora ermöglichte. Dieser Aufgabe unterzog sich Delitsch, und zwar, wie es scheint, schon bald nach seinem Eintritt in das Archiv (1811). Einen wichtigen Einschnitt in der Indexführung bedeutet dann der Juni 1816, denn damals begann man — die ersten Aktenstücke aus diesem Jahre tragen noch die fortlaufende Zählung ab 1749 — eine geordnete Führung von Geschäftstagebüchern mit jährlich neuer Nummernzählung (s. unten) und es mußte daher zwangs­läufig auch die Indizierung danach umgestellt werden. Diese Weiser reichen lückenlos bis 1845, und zwar stammen sie (unter der Aufschrift „Alpha­betisches Register über die Currenda“, oben S. 473, Anm. 1) bis 1831 von Delitsch, dann von Rosner und Reinhart. Der Index aus der Zeit Firn­habers (1846—-1851) ist verloren. Hingegen setzt mit 1852 im Gefolge der Erbschen Kanzleireform eine neue Weiserreihe, begonnen von Rosenauer, ein, die sich der Anlage nach grundlegend von der alten Art der Indi­zierung, die in alphabetischer Folge kurz (schlagwortartig) Betreff und Zahl wiedergab, unterscheidet. Es handelt sich um ein Zwischending zwi­schen alphabetisch (nicht chronologisch) geführtem Tagebuch und ein­fachem Index, denn es wird in tagebuchartigen Eintragungen (Name oder Stichwort, Gegenstand und Geschäftszahl) nahezu ein Ersatz eines nach den Geschäftszahlen angeordneten Tagebuches geboten. Rosenauer führte diesen Index wie das Geschäftstagebuch bis 1865, ebenso Thomayr, Klemm, Györy, Ankert, Inglsperger, Luntz, Prankl, Zenegg, Groß und Stowasser zur Zeit ihrer Protokollführung, ferner Prankl 1916—1918, er und Zenegg 1919/20, beide, Steiner und Fiedler 1921. Dabei ist aber zu bemerken, daß man seit 1914 zur älteren, kürzeren Indizierung zurückgekehrt war. Seit 1922 wurde die Indizierung nur mehr auf Zetteln durchgeführt, zu­nächst noch von Prankl, Zenegg, Steiner und Fiedler, 1923—1925 von Prankl, Pfandler, Steiner und Marek, seit Juli 1925 von Wirth und Marek. Dieser Zettelindex konnte bereits an einen älteren, der neben den Buch­indizes her geführt wurde, anknüpfen. Ein solcher wurde nämlich, freilich nur in Schlagworten mit Verweis auf Bandnummer und Seitenzahl des Buchindex, schon seit Rosenauer von den jeweiligen Führern des Buch­index angelegt. Nur im Kriege hatte man mit der Führung des Zettel­index ausgesetzt; das Versäumte wurde 1921 nachgetragen. Die alten Zettel wie die neuen (ab 1922) sind nunmehr zu einem eigenen Archiv­behelf zusammengefaßt (AB. 546). Schließlich ist hier noch anzufügen, daß zur Zeit der Erbschen Kanzleireform die oben erwähnten Indizes von Delitsch offenbar verschollen waren (vgl. Bd. I S. 74*) und daher Rosenauer im Zusammenhang mit der Umordnung der Registratur (s. unten) auch die Akten vor 1851 in seiner Art neu indiziert hat, so daß also auch die neuere Indexserie (AB. 546) bis in die Anfänge zurückreicht. Im Zusammenhang mit den Vorarbeiten zu diesem Gesamtinventar wur­den zwei systematische Zettelkataloge über die gesamte Registratur ange­legt (AB. 546 a und 546 b, vgl. Bd. I S. 154*, 155*, 271, 272). Es ergibt sich danach folgende Übersicht über die Weiser: I. Alte Indexserie (Alphabetisches Register über die Currenda): 1750—1816, 1816—1828, 1829—1840, 1840—1845, 4 Bände. — II. Neue

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