Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Nachlässe, von Fritz von Reinöhl

Nachlaß Gentz — Nachlaß Höfken. 389 Nachlaß Handel. Erasmus Freiherr von Handel, geboren Schloß Mirshofen bei Landshut 1. Juni 1860, gestorben Parsch bei Salzburg 6. Juni 1928. Handel trat 1882 im Küstenland in den politischen Dienst. 1887 in das Ministerium des Innern einberufen, wo er bis zum Ministerialrat aufstieg. 6. März 1902 zum Statthalter in Dalmatien, 20. Jan. 1905 zum Statthalter in Oberösterreich ernannt. Seit 26. Jan. 1916 wieder in Verwendung beim Ministerium des Innern, leitete er dieses vom 27. August bis 27. Oktober d. J. während einer Erkrankung des Ministers. 20. Dez. 1916 bis 23. Juni 1917 im Ministerium Clam-Martinic Minister des Innern, 20. Okt. 1917 bis zum Umsturz abermals Statthalter in Oberösterreich.1 Am 20. Mai 1929 übergab die Witwe Handels Elisabeth durch Vermitt­lung des ehemaligen Ministerpräsidenten Max Freiherrn Hussarek von Hein­lein aus dem Nachlasse ihres Gemahls dem StA. Aktenstücke aus der Zeit seiner Tätigkeit als Minister des Innern, welche für die Geschichte der unter dem Ministerium Clam-Martinic geplanten Änderungen der Verfassungs­verhältnisse von hoher Bedeutung sind. Am 16. Febr. 1931 hinterlegte Handels Witwe auch das Manuskript der von Hussarek zum Teil veröffent­lichten Erinnerungen ihres Gatten, die dem 1929 übergebenen Nachlaß­teil beigelegt wurden. Reinöhl hat 1929 den Nachlaß geordnet und ver­zeichnet; das Verzeichnis liegt in der ersten Schachtel des Nachlasses und in Reg. des StA. Z. 1646/1929. Verzeichnis. Erinnerungen; Akten betreffend die 1916/17 geplanten Verfassungs­änderungen der Monarchie und die Verfassung der Republik Deutschöster­reich 1919, 2 Schachteln. Nachlaß Höfken (von O. Brunner). Im Jahre 1930 erwarb das StA. aus dem Besitz der Erben den Nachlaß Gustav Höfkens (1811—1889). Höfken, ursprünglich preußischer Offizier, dann Mitkämpfer im Karlistenaufstand, war in den Vierzigerjahren des 19. Jahrhunderts als Journalist tätig. 1848 in die Frankfurter National­versammlung gewählt, schloß er sich Bruck an und wurde von diesem 1850 in das österreichische Handelsministerium berufen, wo er im Sinne der Mitteleuropapläne Brucks und Schwarzenbergs amtlich (bis 1866) und publizistisch tätig war.1 2 Der Nachlaß wurde von Hüter geordnet und ver­zeichnet (AB. 39/20). Verzeichnis: Tagebücher 1836—1889, Briefwechsel, Vorlesungen und Vorträge, Schriften, Dichtungen, Bücher, 1 Schachtel. 1 Max (Freiherr) Hussarek (von) Heinlein, Erinnerungen des Erasmus Freiherrn von Handel, Jahrbuch der Österreichischen Leo-Gesellschaft 1930, S. 39 ff. 2 Allgemeine Deutsche Biographie Bd. 50, S. 425—428.

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