Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Nachlässe, von Fritz von Reinöhl

390 Nachlasse. Der schriftliche Nachlaß des österreichischen Landesverteidigungs­ministers Julius Freiherrn von Horst (1830—1904)1 wurde dem StA. durch dessen Tochter Julie Freiin von Horst testamentarisch vermacht und ge­langte nach dem Tode der Besitzerin zu Beginn des Jahres 1924 in den Be­sitz des Archivs. Leider fanden sich unter dem Nachlaß Horsts seine von Heinrich Friedjung benützten, historisch wertvollen Tagebücher trotz eifri­ger Nachforschungen nicht mehr vor. Der Nachlaß Horsts wurde von Brunner geordnet und verzeichnet (AB. 39/14). Verzeichnis. Familiensachen, Personaldokumente, Vermögensverwaltung, Verlas- senschaften (darunter der Nachlaß des Vaters des Ministers, Oberkriegs­kommissärs Kaspar Horst u. a., Tagebuch der Festung Carlsburg während der Zernierung 1848/49), Schachtel 1; Korrespondenz mit zahlreichen öster­reichischen Politikern, vornehmlich der liberalen Parteien der Siebziger- und Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts, Schachtel 2; Öffentliche Tätig­keit: Ernennungen und Auszeichnungen, Militärische Schriftstücke 1850 bis 1866, Denkschrift über meine Mission nach Bayern 1867, Referent im Reichskriegsministerium (Johnsches Wehrgesetz 1868), Schachtel 3; Refe­rent im Reichskriegsministerium, Landesverteidigungsminister 1870—1880, Schachtel 4; Landesverteidigungsminister, Abgeordneter, Schachtel 5; Tätigkeit im Ruhestand, Kriegsversicherung, Feldsanitätswesen, Verein Rotes Kreuz, Publizistische Tätigkeit, Schachtel 6. Nachlaß Hummelauer. Karl von Hummelauer trat 1817 in den diplomatischen Dienst; nach­dem er bei den Missionen in Paris, St. Petersburg und London, auf dem Aachener Kongreß und wiederholt auch in der Staatskanzlei verwendet worden war, wurde er am 2. Aug. 1840 in diese einberufen und am 2. Dez. 1840 zum Hofrat ernannt; nach der Thronentsagung Kaiser Ferdinands wurde er diesem zunächst provisorisch, dann 18. Nov. 1849 bei gleich­zeitiger Versetzung in den außerordentlichen Status des Ministeriums des Äußern definitiv zur unmittelbaren Dienstleistung zugewiesen. Am 8. Nov. 1860 wurde er, nachdem er schon längere Zeit dieser Dienste enthoben war, in den Ruhestand versetzt. Er starb zu Feldkirch am 13. April 1874.1 2 1930 erwarb das StA. von Oberstleutnant a. D. Anton Spielmann einige Schriftstücke, die an diesen aus dem Nachlaß seines Urgroßonkels Hum­melauer gekommen waren. Verzeichnis. I. II. Meine Sendung nach London 1848. III. Zur Genesis des Ministe­riums Schwarzenberg-Stadion. IV. Instruktion für Hummelauer s. d. (1848). 1 Vgl. über Horst: Heinrich Friedjung, Historische Aufsätze, S. 399. 2 Ministerium des Äußern, Admin. Reg. F. 4, Personalia; Staatsschematismus; J. K. Mayr, Geschichte der österreichischen Staatskanzlei, S. 21, 22, 24, 38, 114, 150. Nachlaß Horst (von 0. Brunner).

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