Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Nachlässe, von Fritz von Reinöhl

388 Nachlässe. Gentzens samt der zugehörigen Korrespondenz sowie das Tagebuch der französischen Revolution dürften Prokesch überlassen worden sein. Die Tagebücher waren zum Zwecke der Veröffentlichung in die Hände des Wiener Historikers Prof. August Fournier übergegangen, nach dessen Tod sie, einer Verfügung des Sohnes des Grafen Prokesch entsprechend, in das Eigentum des StA. kamen. Gentzens Briefwechsel mit den Hospodaren der Moldau und Walachei hat Graf Prokesch noch selbst im Einvernehmen mit Metternich zur Veröffentlichung vorbereitet; durchgeführt wurde sie erst von seinem Sohne; ein Teil war schon 1843 von M. Schlesier veröffentlicht worden.1 Von dieser Korrespondenz sind die Gentzischen Konzepte der Jahre 1813—1815 an Fournier und aus dessen Nachlaß an den Professor an der Wiener Hochschule für Welthandel Dr. Arnold Winkler gekommen, welcher sie am 6. Febr. 1937 dem StA. übergab.1 2 Der Nachlaß des Grafen Prokesch-Osten sen. und mit diesem die noch bei ihm befindlichen Teile des Nachlasses Gentzens kamen im Erbweg endlich an den Obersten Viktor Freiherrn von Schleinitz, welcher sie am 29. Febr. und 11. April 1932 dem StA. schenkte. Graf Prokesch jun. soll nach einer Angabe Fourniers ziem­lich viel aus dem Nachlasse verschenkt haben. Um 1900 erwarb das StA. auch durch Kauf einige Stücke, über deren Inhalt und Hinterlegungsort jedoch nichts bekannt ist.3 Reinöhl hat den Nachlaß geordnet und verzeich­net; dieses Verzeichnis bildet den AB. 39/22. Verzeichnis. Briefwechsel: Schreiben Gentzens an den Hospodar der Wallachei 1816 bis 1828, Bund 1—20; Schreiben Gentzens an den Hospodar der Moldau 1820/21, Bund 21; Briefwechsel mit Verschiedenen 1805—1832, Bund 22, Schachtel 23; Denkschriften, Aktenstücke 1806—1831, Schachtel 23; Auf­zeichnungen: Tagebücher 1829—1831, Notizbücher 1826 ff., 1832 ff. (Nach­träge Prokeschs), Verzeichnisse Prokeschs sen. und jun. über den Nachlaß Gentzens, diesen betreffende Korrespondenz, Schachtel 24. Nachlaß Gözsy. Über Gustav von Gözsy s. Bd. I, S. 42. Am 8. Febr. 1927 schenkte Herr Hans von Bourcy dem StA. aus dem Nachlaß seines Onkels Gustav von Gözsy auf ihn gekommene wissenschaft­liche Vorarbeiten desselben. Verzeichnis: Regesten Kaiser Sigismunds, Abschriften von Akten des StA., 1 Bund. 1 M. Schlesier, Mémoires et lettres inédits du chevalier de Gentz, 1841; Dépéches inédites du chevalier de Gentz aux hospodars de la Yalachie publiées par le Comte Prokesch-Osten fils, Paris 1876/77, 3 Bände. 2 Die Schreiben der Hospodare und ihrer Sekretäre an Gentz (erwähnt Prokesch- Osten, Dépéches inédites Bd. 1, S. IX) befanden sich leider nicht unter den geschenkten Papieren; sie sind auch nicht im Besitze des Obersten Schleinitz. 3 E. Guglia, a. a. O. S. XI Anm.

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