Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)
Nachlässe, von Fritz von Reinöhl
Vorbemerkung. Die Abteilung Nachlässe des StA. unterscheidet sich von der Sammlung von Nachlässen, welche eine Unterabteilung des Kabinettsarchivs bilden,1 dadurch, daß sie unmittelbar in das StA. eingelieferte Nachlässe, welche nicht ausschließlich von Beamten stammen, umfaßt. Hier befinden sich auch Nachlässe von Politikern und Staatsmännern, von Wissenschaftlern und von Privaten. Die Erwerbung solcher Nachlässe hat sich die Archivverwaltung planmäßig zur Aufgabe gemacht;2 ab und zu mußte sie sich allerdings damit bescheiden, sie unter Vorbehalt des privaten Eigentumsrechtes in Verwahrung zu nehmen.3 Archivalische Arbeiten. Dieser Bestand vereinigt wissenschaftliche Ausarbeitungen und Aufzeichnungen verschiedenster Art sowie Briefwechsel, welche Beamte des StA. seit den ältesten Zeiten bis auf den heutigen Tag hinterlassen haben. Die Namen der Hinterlassenden sollen hier nicht genannt werden, da sie — soweit bekannt — aus dem untenstehenden Verzeichnis ohnedies ersichtlich sind. Nur einige wenige Bemerkungen seien gemacht. 1857 wird der Bestand zum erstenmal erwähnt. Der Nachlaß Hügels soll auch Denkschriften des ehemaligen Reichsreferendars Peter Anton Freiherrn von Frank enthalten. 1874 schenkte der fürstlich hohenzollern-sigmaringensche Archivar Eugen Schnell dem StA. eine Zusammenstellung der Besitzungen und Rechte der Grafen von Habsburg und Herzoge von Österreich in der Schweiz, im Elsaß und in Schwaben, die in diesen Bestand eingeteilt wurde, heute aber nicht mehr in ihm vorhanden zu sein scheint. Der AB. 38/2 enthält ein von Thomayr 1881 verfaßtes summarisches Verzeichnis sowie ein von Paukert und ein 1927 von Reinöhl verfaßtes Aufstellungsverzeichnis. Verzeichnis. Varia, darunter Glossar, Abkürzungen in Urkunden, Itinerar der Deutschen Kaiser bis 1438 (wohl von Rosenthal), Bund 1; Diplomatische Ausarbeitungen, darunter zur Diplomatik der österreichischen Landesfürsten und Herrscher von König Ottokar bis Kaiser Karl VI. (wohl von Rosenthal), Bund 2, 3; Verzeichnisse von im StA. und anderwärts befindlichen Siegeln, Bund 4; Ausarbeitungen betreffend die Genealogie der Habsburger und ihre Grabstätten, den österreichischen und böhmischen Adel; Stammbaum der Grafen von Salburg (Georg Sigmundische Linie) 1400—1780, 1 Siehe Bd. II S. 189—223. 2 Vgl. auch Reinöhl, Politische Nachlässe. 3 Diese sind in die Abteilung „Die unter Vorbehalt des Privateigentumsrechtes hinterlegten Archivkörper und Sammlungen“ (unten S. 407 ff.) eingeteilt.