Inventare Teil 5. Band 7. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Belgien, von Oskar Schmid

346 Belgien. Als Einzelgänger ohne Einteilung und Nummer ist ein Band „Journal historique de la Belgique 1700—1802“ zu betrachten, das brauchbare, aller­dings knappe Angaben insbesondere über die Geschichte der ersten Jahre des Generalgouvernements in Annalenform enthält. Die Darstellung wurde von Leenherr jedenfalls nach Aktenmaterial besorgt und auch nieder­geschrieben. Übersicht über die Kanzleibehelfe (vgl. dazu die voran­gegangenen näheren Angaben bei den einzelnen Bänden; die in Klammer gesetzte Zahl bedeutet die Bandnummer): 1. Berichte, a) Indizes: 1750—1766 (24/8), 1760—1764 (21), 1765 bis 1768, 1770—1772 (12), 1767—1778 (24/9), 1778—1785 (1), 1791, 1792 (2), 1792 (7 a), 1793 (7 b), 1794 (7 c); b) Protokolle (Stückverzeichnisse, Tage­bücher): 1753—1757 (9). 2. Depeschen, a) Indizes: 1715—1740 (24/5), 1741—1749 (24/6), 1750 bis 1766 (24/7), 1767—1778 (24/9), 1778—1785 (1), 1787—1789 (16), 1791, 1792 (2), 1792 (7 a), 1793 (7 b), 1794 (7 c); b) Protokolle (Stückverzeich­nisse, Tagebücher): 1715—1749 (24/1), 1715—1737 (24/3), 1738—1741 (19), 1750—1764 (24/2). 3. Weisungen, a) Indizes: 1778—1780, 1790—1792 (12), 1792 (7 a), 1793 (7b), 1794 (7c); b) Protokolle: 1753—1757 (9), 1788, 1789 (17). 4. Vorträge, a) Indicies: 1792 (7 a), 1793 (7 b), 1794 (7 c); b) Protokolle: 1753—1757 (9); 1786—1794 vgl. S. 293. V. Selekt Beydaels. Als eigener Bestand im Rahmen der Belgischen Abteilung ist das Selekt Beydaels, ein, wie der Name schon andeutet, künstlich geschaffenes Ge­bilde, anzusehen. Er setzt sich im wesentlichen zusammen aus dem Nach­laß des niederländischen Wappenkönigs Charles Jean-Baptiste Beydaels de Zittaert,1 bzw. aus Material der Chambre héraldique des Pays-Bas, und ferner, was den ersten Teil des Selektes anbelangt, aus Akten, die auf Beydaels und seine Tätigkeit in Wien Bezug nehmen, und in der jetzt vor­liegenden Form erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Oskar Mitis zu­sammengestellt worden sind. Die in erster Linie genannten Materialien erfuhren durch Auslieferun­gen an die niederländische Regierung im Jahre 1826 und durch solche an die Hofkanzlei (Adelsarchiv) im Jahre 1837 eine wesentliche Schmälerung. Die alte Institution der niederländischen Wappenkönige bestand schon im Mittelalter, in Brabant angeblich schon unter Herzog Johann III. 1 Sein Titel im Calendrier de la Cour de Leurs Altesses Royales Marie-Christine . .. et Albert ... Lifeutenans, Gouverneurs et Capitaines-Généraux des Pays-Bas pour l’Année Bissextile MDCCLXXXVIII á Bruxelles, S. 120 lautet: „M. Beydaels, Conseiller de Sa Majesté l’Empereur et Roi, son Premier Roi d’Armes, dit Toison d’Or, aux Pays-Bas et Cercle de Bourgogne, Examinateur et Rapporteur des Preuves de Noblesse des Aspirans ä l’entrée de l’Apartement de la Cour, de mérne que des Pages de Leurs Altesses Royales les Sérénissimes Gouverneurs-Généraux des Pays-Bas Autrichiens, (wohnt in der) rue des Ursulines.“ — Seine Nachkommen schreiben sich „Beydals“. Über Beydaels Tätigkeit vgl. auch S. 415 f. bei den Ausführungen Reinöhls über die mit Vorbehalt des Privat­eigentums hinterlegten Archivkörper und Sammlungen.

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