Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Urkundenabteilung von Paul Kletler

Das Wiener Schatzgewölbe. 19 deren Abteilungen finden sich in der Hauptmasse der nach dem Aussteller eingereihten Stücke einzelne Urkunden, die nach dem Betreff im eigent­lichen Sinne hier eingeteilt wurden: z. B. unter „Römischer Kaiser und Kunig“ eine Urkunde der Grafen Ludwig und Friedrich von Öttingen von 1327, in der diese Herzog Heinrich von Kärnten versprechen, Kaiser Lud­wig an die Einhaltung des mit dem Herzog geschlossenen Vertrages zu mahnen; oder etwa unter „Bairn“ die Vollmacht Herzog Leopolds III. für seinen Bruder Herzog Albrecht III. auf den Tag zu Passau, betreffend den Streit zwischen Salzburg und Bayern 1383. Betreffsabteilungen, meist nach dem Rechtsinhalt, sind die erwähnten „Parteien“-Gruppen im 4. Band. Außerdem aber finden sich, wie wir sehen werden, da und dort auch kleinere und größere Splitter von Registraturen, bei denen der betreffende Abteilungstitel die Provenienz bezeichnet. Im ganzen genommen kann man sagen, daß die Ordnung durch Putsch trotz allem vielfach die Provenienz der Bestandteile des alten Schatz­gewölbearchivs erkennen läßt, da Putsch die einzelnen Archivkörper großenteils tatsächlich mehr oder weniger rein und vollständig bei­sammen ließ. Unter Berücksichtigung der im vorstehenden erläuterten und ähn­licher für die Erhaltung der Provenienzkörper maßgebender Gesichtspunkte ist es auch heute noch am besten an der Hand des von Putsch verfaßten Repertoriums möglich, das alte Schatzgewölbearchiv zu analysieren. Es sollen daher im folgenden die Abteilungen des „Putsch“, die, wie schon die stets beigefügten Ladennummern zeigen, nicht nur auf dem Papier bestanden, sondern der tatsächlichen Aufstellung des Archivs entsprachen,1 der Reihe nach besprochen werden. Hiebei soll das Schicksal der einzelnen Abteilungen auch seit Putsch bis zur Gegenwart in großen Zügen verfolgt werden. Da auch angegeben werden soll, in welchen neueren, seit der Grün­dung des StA. angelegten Repertorien die Urkunden jeder Abteilung heute gesucht werden müssen, möge noch kurz das Notwendigste über die Reper­torien vorausgeschickt werden, die die im „Putsch“ eingetragenen Urkun­den des alten Schatzgewölbes enthalten.1 2 1 Vgl. S. 11. Nur die Reihenfolge ist in einigen Fällen im Repertorium eine andere als bei der Aufstellung. Die Archive der Grafen von Görz und der Herren von Walsee bilden den Hauptinhalt des Bandes 2 unmittelbar nach Lade 48 des Kastens F, sind jedoch in den Kasten L (Laden 81—88), P (Laden 115—120) und T (Laden 150 und 151) unter­gebracht und sollten daher erst in den Bänden 3 und 4 eingetragen sein. Die in der Lade 10 des Kastens B liegenden Lehenbriefe (iuf die Fürsten von Österreich sind unmittelbar hinter der Lade 2 des Kastens A eingetragen; darauf folgen, den Beginn der Abteilung Lehenbriefe von den Fürsten von Österreich bildend, die erst in der Lade 129 des Kastens R (das wäre Band 4!) aufgestellten Lehenbücher, an die sich dann die die Laden 3—6 füllenden Lehenbriefe anschließen. Die Urkunden der Abteilungen Starhemberg und Stubenberg liegen in der Lade 109 des Kastens 0 und sind bereits zwischen den Laden 102 und 103 des Kastens N eingetragen, während sich die in der Lade 100 des Kastens N verwahrte, Abteilung Tibein im Repertorium erst nach der Lade 110 des Kastens O findet. Die Klosterurkunden der Laden 47 und 48 des Kastens F sind nach denen der Lade 56 des Kastens G eingetragen. 2 Näheres über die Repertorien im Zusammenhang siehe in Bd. I dieses Werkes Abschnitt Archivhehelfe, S. 226—246, 260—265. 2*

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