Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

234 Die Handschriftenabteilung. Nancy. Die Handschrift Böhm 666, Collectanea zur Geschichte König Kenés von Lothringen, zusammengestellt von Pater Hugo, Prior des Prämonstra- tenserstiftes zu Nancy, stammt vermutlich aus dem lothringischen Archiv.1 Es finden sich darin beigebunden u. a. eine „Memoria gestorum episcopatus Tullensis... etc.“ (saec. 16), eine Kopie saec. 16 eines Schutzbriefes Renés von 1474 für die Kathedrale von Toul, ferner mehrere Briefe an den Prior Hugo. Niederaltaich. Die Handschriften dieser Provenienz bestehen aus den zwei Bänden des berühmten Notizbuches Abt Hermanns, Böhm 581, und dem Bändchen „Gesta ducum Bavariae“ des Georg Hauer, Böhm 582. Alle drei Bände waren ursprünglich wohl vereinigt und scheinen erst im StA. getrennt worden zu sein. Sie wurden 1749 aus der Hofbibliothek erworben,2 wo sie die Signatur 708 Cod. hist. prof. getragen hatten. Wiederholte Verhandlungen wegen eines eventuellen Austausches des Notizbuches Hermanns von Nieder-Altaich, die von bayrischer Seite immer wieder eingeleitet wurden,3 führten zu keinem Ergebnis. Peteghem. Die Handschrift Böhm 1074, Collectanea über das Kloster der Klaris- sinnen zu Peteghem in Flandern, fand sich 1811 im sogenannten Nieder­ländischen heraldischen Archiv, dem Nachlaß des Wappenkönigs vom Gol­denen Vließ Beydaels de Zittaert.4 Sagan in Schlesien. Der Band Suppl. 445, die böhmische Landesordnung von 1627, bzw. 1640, stammt dem Exlibris zufolge aus der Bibliothek der Augustiner-Chor­herren zu Sagan. Er kam durch den Archivalientausch mit Preußen im Jahre 1874 nach Wien. Ob er auch zur schwedischen Aktenbeute gehört hat und deshalb mit der Sammlung Nostitz-Erskein5 in einem gewissen Zusammenhang steht, muß dahingestellt bleiben. Valencia. Die Handschrift Böhm 32, eine spanisch-österreichische Genealogie saec. 17, ist entstanden in der Kartause „Porta Coeli“ zu Valencia und von dem Prior F. Geronimo Frigola dem Prinzen Don Baltasar Carlos gewid­met (26. Juli 1645). Der Band kam dann in den Besitz des österr. Bot­schafters in Spanien (1662—1674) Grafen Eusebius von Pötting,6 aus des­sen Nachlaß in der Folge in die Sammlung Straka7 und mit dieser endlich 1753 ins StA. 1 Vgl. oben S. 202. 1 Vgl. unten Abschnitt Sammlungen, Hofbibliothek. 3 In den Jahren 1869, 1879, 1895, 1912 und 1914. 4 Vgl. Abschnitt Sammlungen, Beydaels. 5 Vgl. oben S. 198 und unten Abschnitt Sammlungen, Nostitz. 6 Vgl. unten Abschnitt Sammlungen, Pdtting. 7 Vgl. unten Abschnitt Sammlungen, Straka.

Next

/
Oldalképek
Tartalom