Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

224 Plass in Böhmen. Böhm 236, eine im Jahre 1826 wohl für den Fürsten Metternich ange­fertigte Abschrift aus dem Gedenkbuch der Pfarre Plass, wurde 1923 an die Tschechoslowakische Republik abgetreten.1 Plettriach in Krain. Mit den Jesuitica2 der Hofbibliothek kamen 1844 auch die Handschrif­ten Suppl. 455, 456, 457, 458, 459, 460, 461 und 488 ins StA. Diese Bände stammen aus dem zur Laibacher Provinz des Jesuitenordens gehörigen Krainischen Kloster Plettriach, lagen zunächst bei den Akten des Geist­lichen Archivs und wurden erst in den Siebzigerjahren in die Handschriften­sammlung übertragen. Prag, Jesuitenkollegium. Mit den Jesuitica der Hofbibliothek kam 1844 auch ein Band aus dem Archiv des Prager St. Josefkollegiums ins StA. Es ist Suppl. 756, ein Missionsbericht aus Lappland saec. 17 mit der alten Signatur Serin. 28, Fasz. 1 des Prager Kollegiums. Offenbar von dorther war auch die im Jahre 1923 an die Tschechoslowakische Republik ausgelieferte Handschrift Böhm 202, die allerdings — auf unbekannten Umwegen — schon viel früher ins StA. gelangt sein muß, während Böhm 402, enthaltend theolo­gische Collectanea des 17. und 18. Jahrhunderts, aus dem Besitz des Prager Collegium Clementinum stammt. Ob das Bändchen Böhm 1045 ebenfalls aus dem Besitz eines Prager Jesuitenkollegiums stammt, läßt sich zwar mit Sicherheit nicht erweisen, erscheint aber sehr wahrscheinlich. Prag, Karmeliter. Über die Herkunft des Bandes Suppl. 700, eines Urkundenbuchs des Prager Karmeliterklosters aus dem 17. Jahrhundert, läßt sich heute nichts mehr sagen, da diese Handschrift 1921 an die Tschechoslowakische Re­publik ausgeliefert worden ist. Sie war vermutlich mit den böhmischen Klosterurkunden 18352 ins Archiv gelangt. Rottenmann in Steiermark.2 Die Handschrift Böhm 918 enthält Collectanea zur Geschichte des Chor­herrnstiftes Rottenmann aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Der Band muß Mitte des 19. Jahrhunderts bereits im StA. gewesen sein; über seine Er­werbung — im Zug der Einlieferungen von 1811 oder der Vierzigerjahre? — fehlen nähere Nachrichten. St. Florian in Oberösterreich. Eine einzige Handschrift dieser Provenienz findet sich heute in un­serer Sammlung, es ist Böhm 158, eine eingehend kommentierte Zusam­menstellung der wichtigsten Urkunden des Stiftes vom Beginn des 19. Jahr­hunderts. Über die Erwerbung des Bandes besitzen wir kein ausdrückliches Die Handschriftenabteilung. 1 Vgl. oben S. 167 f. 2 Vgl. unten die Ausführungen Latzkes.

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