Inventare Teil 5. Band 6. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1938)

Die Handschriftenabteilung von Fritz Antonius

222 Die Handschriftenabteilung. Jahren 1737—1742. Diese beiden Bände wurden dem Archiv von der k. k. Kameral-Gefällen-Verwaltung im Jahre 1846 übergeben und führen in dem damaligen Verzeichnisse die Nummer 241, bzw. ad 241. Die Handschrift Suppl. 164, ein Rechnungsbuch des Hofmeisters der Karthause im Seitzerhof zu Wien von 1686, wurde ebenfalls von der Kameral-Gefällen-Verwaltung im Jahre 1850 eingeliefert. Es ist Nr. 165 des Übernahmsverzeichnisses. Endlich Suppl. 275, ein Archivindex des Klosters Mauerbach aus dem 18. Jahrhundert. Ob es derselbe Index ist, den das Archiv im Zuge der Hormayrschen Sammelaktion durch Vermittlung des Grafen Saurau im Jahre 1810 erhalten hatte, muß mangels weiterer Nachrichten dahingestellt bleiben.1 Jedenfalls wäre er dann damals nicht der Handschriftensammlung einverleibt worden, da er im alten Repertorium (AB. 446) nicht erscheint. Mehrerau in Vorarlberg. Im Jahre 1861 fragte das Finanzministerium an, ob das StA. aus dem vorgelegten Archivrepertorium des Vorarlbergischen Klosters Mehrerau etwas anspreche. Die Archivdirektion verlangte „vier ältere Urbare“, die auch in der Tat zu Beginn des Jahres 1863 übermittelt wurden. Nur eine dieser Handschriften, es ist Böhm 1073, ein Kopialbuch des 13.—15. Jahr­hunderts, wurde jedoch in der Tat im StA. zurückbehalten, während die drei übrigen, Zinsbücher des 16. und 17. Jahrhunderts, dem Finanzministe­rium wieder zur Verfügung gestellt wurden, zur Weiterleitung — mit den übrigen Mehrerauer Archivalien — an den Vorarlberger Landes-Museums- Verein. Millstatt in Kärnten. Aus dem Archiv des Klosters Millstatt in Kärnten, das seit dem Jahre 1598 dem Jesuitenorden gehört hatte, ist schon 1844 mit den Klosterrats­archivalien ein Band ins StA. gelangt, enthaltend die Akten eines Exem­tionsprozesses gegen das Land Kärnten. Es ist die Handschrift Böhm 1088. Im Jahre 1858 kamen dazu noch sieben Bände gebundener Millstätter Akten, die Chmel bei seiner Untersuchung des Millstätter Archivs nebst einer größeren Zahl von Urkunden für das StA. ausgewählt hatte. Diese Bände finden sich bei Böhm als Nr. 911. Mondsee in Oberösterreich.2 Eine der ältesten und wertvollsten Handschriften unserer Sammlung, der berühmte Codex traditionum des Benediktinerstiftes Mondsee in Ober­österreich, eingereiht als Böhm 179, hat im Lauf der letzten hundert Jahre merkwürdige Schicksale erlebt. Gestützt auf die kaiserliche Entschließung vom 6. März 1811,3 mit der die Übertragung aller Urkunden aufgehobener Klöster, „soweit sie bereits ein Eigentum des Staates geworden“, in das StA. verfügt worden war, hatte Chmel schon 1843 die Ausfolgung der in der oberösterr. Landesregierungsregistratur verwahrten Klosterarchivalien verlangt. Als „wichtigstes Ergebnis“ der daraufhin eingeleiteten Nach­1 Vgl. oben S. 147. Vgl. unten die Ausführungen Latzkes. 3 Bd. I S. 22*.

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