Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

Poschakten — Karl Werkmann, Aus Kaiser Karls Nachlaß. 43 zeichnisse weisen die auf der Rückseite der Akten mit Rotstift vermerkten Nummern aus. Der Inhalt der nicht verzeichneten Faszikel ist mit Hilfe des erwähnten Verzeichnisses von 1803 notdürftig zu erfassen. 1822, bzw. 1828 ließ Kaiser Franz auch Erhebungen pflegen, ob sich im Besitze der Nachkommen Poschs nicht noch andere Akten aus dem Nach­laß Johann Adams befänden. Trotz deren größten Entgegenkommens und trotz sorgsamster Nachforschungen bestätigte sich diese Vermutung da­mals nicht, lediglich mehrere Siegelstempel und einige Karten konnten gefunden und dem Kaiser übergeben werden.1 Dennoch aber sind später noch Akten aus Poschs Nachlaß aufgetaucht. 1880 schenkte Frau Anna Schwarz, scheinbar in Durchführung einer Anordnung ihres verstorbenen Gatten Georg, dem StA. 15 Bündel mit Akten und Briefen Poschs aus den Jahren 1741—1790.1 2 Der Großteil wurde dem Familienarchiv einver­leibt und wird heute nach dem Zeitpunkt der Erwerbung als die ältere Serie der Poschakten bezeichnet; die aus Poschs Wirken als vorderösterreichi­schen Regierungspräsidenten erwachsenen Akten und Korrespondenzen, welche mit Abschriften bis 1704 zurückreichen, wurden in den Bestand Österreichische Akten-Vorderösterreich3 eingeteilt, dessen 40. Faszikel sie, mit Staatskanzleiakten vermengt, bilden. Ein Band mit geheimen Kor­respondenzen Kaiser Franzens an Maria Theresia aus den Jahren 1741, 1742 und ein „Memoire sur l’Etat politique de Pays-Bas et la constitution tant externe qu’interne de provinces 1760“ (1 Band) wurde der Hand­schriftensammlung überwiesen (Suppl. 547, 548). Ein Portefeuille mit Akten, welche Wiener Stadtangelegenheiten betrafen, wurde dem Archiv der Stadt Wien übergeben. Zu der älteren Serie der Poschakten verfaßte Reinöhl 1928 ein Aufstellungsverzeichnis, das dem AB. 301 a beigelegt wurde. 1883 bot Conte Politi Flamini, damals in Recanati in Italien lebend, einen aus dem Nachlaß Poschs stammenden Band mit Vorträgen des Ge­nannten an Kaiser Franz und mit Briefen dieses an jenen aus den Jahren 1757—1765 zum Kauf an. Conte Politi hatte diesen Band aus der Samm­lung des in Bergamo verstorbenen Conte Vimercati erworben. Die Leitung des StA. nahm das Kaufangebot an und teilte den Band dem Familienarchiv zu, wo er heute als Band 9 der Sammelbände aufgestellt ist. Verzeichnis. Poschakten, ältere Serie 1734—1781, Kart. 1, 2; Poschakten, jüngere Serie, Fasz. 1—37. Karl Werkmann, Aus Kaiser Karls Nachlaß. München 1929. 1 Band. Diese von Werkmann veröffentlichten Erinnerungen Kaiser Karls an seinen im März 1921 unternommenen ersten Restaurationsversuch wurden mangels des Originals in das Familienarchiv eingereiht. 1 Kabinettsakten 1822 Nr. 552; 1828 Nr. 287; Minister Kolowratakten 1828 Nr. 1439 mit Verzeichnis. Von den Siegelstempeln dürften einige später in die Siegelsammlung des StA. gekommen sein. 2 Reg. des StA. Z. 82/1880 mit vom 25. Nov. 1865 datierten Übersichtsverzeichnis von der Hand Georg Schwarz’. 3 Siehe die Ausführungen von Groß Uber die Abteilung Österreichische Akten- Vorderösterreich im dritten Bande.

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