Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl

Handarchiv Kaiser Franz’ I. (II.). 33 betrafen, der Kabinettskanzlei Eingaben verschiedenster Art an den Kaiser. Die Hof- und Zeremonialakten übernahm das Obersthofmeisteramt, jene Akten, welche geistliche und Unterrichtssachen betrafen — jedoch mit Aus­nahme der Visitationsberichte der Bischöfe, die dem StA. überantwortet wurden —, die Abteilung für Kultus und Unterricht des Staatsministeriums. Die Aktenstücke über polizeiliche Gegenstände wurden dem Polizeiministe­rium, jene über finanzielle und kommerzielle Angelegenheiten dem Finanz­ministerium, die statistischen Tabellen und Aufsätze der statistischen Zen­tralkommission ausgefolgt. Die Akten militärischen Inhaltes wurden teils der Generaladjutántur des Kaisers, teils dem Kriegsministerium, ein Faszi­kel mit Rechnungen des Maria Theresien-Ordens der Kanzlei dieses Ordens überantwortet.1 Einen kleinen Restbestand von fünfzehn Faszikeln, welche Berichte der Minister, Gouverneure, Generale und anderer Staatsdiener an Kaiser Franz enthielten, hatte Arneth noch zurückbehalten, um sie mit kaiserlicher Bewilligung nach eingehender Sichtung in gleicher Weise wie das ganze Handarchiv aufzuteilen. Zum Glück ist Arneth später hievon ab­gekommen, so daß dieser Bestand mit Ausnahme eines Faszikels (Nr. VI), der spurlos verschwunden ist, in der Kabinettskanzlei verblieb, mit deren Archiv er später an das StA. gelangte, wo er jetzt die Faszikel 78 a—e, 78—86 der noch zu erwähnenden Kaiser Franz-Akten bildet. Die dem StA. zugewiesenen Teile des Handarchivs wurden nicht als geschlossener Bestand aufgestellt.I 2 Die überwiegende Mehrzahl der Akten, alle jene, welche Angelegenheiten des kaiserlichen Hauses und seiner Glie­der betrafen, wurde den einzelnen Teilen des habsburg-lothringischen Fami­lienarchivs ein verleibt: den Familienurkunden und der bereits vorhandenen Sammlung von Abschriften3 solcher, den seither als eigene Abteilung auf­gelösten Familienmanuskripten,4 den Familienakten5 und der Familien­korrespondenz.6 Die 1830—1832 angelegte Sammlung beglaubigter Ab­schriften von Familienurkunden wurde als Sonderbestand beim Hausarchiv eingeteilt,7 desgleichen die Akten, welche die Reisen Kaiser Franzens und Josefs betrafen.8 Ein Teil wurde später aus den Familienakten wieder aus­geschieden und mit der Bezeichnung „Sammelbände“ gesondert.9 Gesondert aufgestellt wurden im Familienarchiv auch die geistliche Gegenstände be­treffenden Akten.10 Ein Bruchteil wurde bei anderen Beständen des StA. eingeteilt: bei den österreichischen Akten,11 bei den lothringischen Akten,12 bei den Staatenabteilungen Parma, Toskana und bei den Vorträgen der Staatskanzlei.13 Die Ungarn betreffenden Akten wurden als „Hungarica aus I Aufschluß im einzelnen geben die Beilagen zu Arneths Vortrag 23. Okt. 1865 (Reg. des StA. Z. 255/1865); vgl. auch Note der Generaladjutantur an das Kriegsministerium 7. Dez. 1865 a. a. 0. 8 AB 310 gibt die Einteilungsorte an, zu vergleichen auch Beilage A zu Arneths Vortrag siehe Anm. 1. 3 Siehe oben S. 12. * Näheres S. 5 f., 15, 17. 5 Näheres S. 16. 6 Siehe S. 22. 7 Siehe S. 12 f. 8 Näheres S. 35. 9 Siehe S. 26 ff. 10 1930 wieder ausgeschieden, heute Kaiser Franz-Akten 228—239. II AB. 310, Nr. 6, 215. 18 Ebenda Nr. 7. 13 Ebenda Nr. 48, 146 (Mailand), 320 (Parma), 339 (Toskana), 10 (Vorträge). 3 Inventare des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. 5.

Next

/
Oldalképek
Tartalom