Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)
Das Habsburg-Lothringische Familien Archiv von Fritz Von Reinöhl
Familienkorrespondenz. 23 ringfügige Zuwächse erwuchsen aus den Auslieferungen, die das Ministerium des Äußern, zum Teil aus eigenem Bestand, zum Teil aus dem Bestand der Hofkanzlei (Departement für auswärtige Angelegenheiten), in den Jahren 1849, 1854 und 1865 vornahm. Geringfügig war auch die Bereicherung, welche der „Familienkorrespondenz A“ durch die Einlieferungen des Statthaltereiarchivs Innsbruck im Jahre 18601 und aus den 1883 vom steiermärkischen Landesarchiv durch Tausch erworbenen Teilen des gräflich Saurauschen Archivs zu Teil ward.1 2 1877 übereignete das Obersthofmeisteramt dem StA. von ihm ausgeschiedene Archivalien des 17. Jahrhunderts, unter welchen sich auch Korrespondenzen der Kaiser Ferdinand III. und Leopold I. sowie der Kaiserin Eleonore befanden, die in die Unterabteilung A eingelegt wurden. 1885 übergab der Orden vom Goldenen Vlies einige Stücke, von denen ein Teil an derselben Stelle hinterlegt worden sein dürfte. Einen dem Umfang nach größeren, seiner Bedeutung nach aber geringeren Zuwachs erfuhr diese Unterabteilung 1926, als die Generaldirektion des Kriegsgeschädigtenfonds aus dem in ihrer Verwahrung befindlichen Archiv der Generaldirektion der a. h. Privat- und Familienfon de dem StA. Tagebücher Kaiser Ferdinands I. aus den Jahren 1847 und 1848 sowie verschiedene Aufzeichnungen des Genannten und Briefe an ihn aus den Jahren 1831—1849 übergab. Vielfach wertvolle Bereicherung erfuhr die Korrespondenz A aus den 1874 vom kgl. Staatsarchiv in Berlin ausgelieferten Akten.3 Nicht unerheblich sind die Zuwächse, welche diese Unterabteilung durch Schenkungen erfuhr. 1812 schenkte der Hofkontrollor Rat Johann Skall mehrere Stücke einer eigenhändigen Korrespondenz Ferdinands II. und III. mit Kiesel, Erzherzog Leopold Wilhelm und Graf Trauttmansdorff, die bereits bei einem Käsehändler waren. 1873 überließ Theodor Ritter von Karajan Abschriften von Briefen der Königin Maria Karolina von Neapel (1768, 1769), der Kaiserin Maria Theresia und der Erzherzoginnen Maria Josepha und Maria Anna (zum Teil von 1765) an die Aja der Erstgenannten, Gräfin Lerchenfeld, welche er nach den Originalen des Lerchenfeldschen Familienarchivs in Köfering in Bayern angefertigt hatte.4 1883 schenkte der Kanzleibeamte der geologischen Reichsanstalt in Wien Adolf Senoner an ihn gerichtete Briefe Erzherzog Stefans aus den Jahren 1856 und 1866.5 1886 spendete der Registratursdirektor für administrative Korrespondenzen im Ministerium des Äußern Alfred Freiherr von Schweiger-Dürnstein u. a. auch drei Briefe Maximilians II. an Königin Katharina von Polen.6 Weitaus reicher war der Zuwachs, der aus der 1888 erfolgten Schenkung des Fürsten Ferdinand Porcia aus dem fürstlichen Hausarchiv — vornehmlich Korrespondenzen des 17. Jahrhunderts — floß.7 1905 schenkte 1 5 Stück des 15., 16. und 17. Jahrhunderts, Reg. des StA. Z. 136/1860, Nr. 17,19,31—33. 3 1 Brief Erzherzog Albrechts und 14 Erzherzog Ferdinands an Graf Saurau 1795. 3 Vornehmlich Briefschaften des 16. und 17. Jahrhunderts. 4 In Karton 40. 5 In Karton 43. 6 In Karton 2; vgl. auch S. 17. 7 In verschiedene Kartons nach Empfängern verteilt; siehe auch S. 17.