Inventare Teil 5. Band 5. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1937)

Kabinettsarchiv von Fritz von Reinöhl

Nachlaß Kressei — Nachlaß Latour. 203 geben,1 wo er zunächst in die Abteilung ad Hofkammer des Notenwechsels der Staatskanzlei eingeteilt, dann aber wieder in das Kabinettsarchiv über­tragen wurde.1 2 1934 schenkte Hofrat Karl Glossy dem StA. einige Korre­spondenzen Kübecks, einen Teil seines Tagebuches usw. Diese Spende wurde als Fasz. 8 dem bisherigen Bestand angeschlossen. Zugleich nahm Reinöhl die Verzeichnung des gesamten Nachlasses vor. Verzeichnis. Finanzoperationen 1813—1821, Fasz. 1; Verschiedene Finanzgegen­stände 1798, 1805—1825, Fasz. 2; Gemischte Aufsätze 1803—1823, Fasz. 3: Steuerverfassungen 1811—1821, Fasz. 4; Grundsteuerprovisorium 1815 bis 1821, Fasz. 5; Rapularaufsätze 1819—1821, Fasz. 6; Verschiedene amtliche Behelfe, Fasz. 7; Briefwechsel mit Erzherzog Johann 1844, 1847, Erzherzog Stephan 1842—1844, 1847, Fürst Felix Schwarzenberg 1849, 1850, Franz Graf Stadion 1841, 1847, 1849, Schreiben an Finanzminister Karl Ludwig Freiherrn von Bruck über den österreichischen Zoll- und Handelsvereini­gungsvorschlag 1850, Mémoire des Anton von Orosz über den Aufenthalt des Kaisers Franz Joseph in Budapest 1852, Tagebuch Kübecks 1852 bis 1854, Fasz. 8. Nachlaß Latour. Maximilian Graf Baillet von Latour, geb. Schloß Latour 4. Dez. 1737, 1769 Oberstleutnant, 1772 Oberst im Infanterieregiment Salm-Salm, 1782 Generalmajor, ging 1787 in die Niederlande, 1788 ernannt zum Landmar­schall in Luxemburg, 1789 Feldmarschalleutnant, kämpfte 1790—1797 in den Niederlanden, bzw. am Rhein, 1797 Kommandant der Rheinarmee, 1798 ernannt zum kommandierenden General in Mähren und Schlesien, 1805 Hof­kriegsratspräsident, gest. Wien 22. Juli 1806.3 Vier Jahre nach Latours Tod beauftragte ein kaiserliches Handschrei­ben, das vom 3. Sept. 1810 datiert war, die Polizeihofstelle, eine von ihm Unterlassene Denkschrift über die letzten mit Frankreich geführten Kriege, die sich im Besitze seines Sohnes, des Obersten Theodor Graf Latour, be­finden sollte, von diesem zu erlangen. Der Polizeivizepräsident Franz Frei­herr von Hager wartete zunächst die Übersiedlung des gerade damals von Preßburg nach Wien versetzten Obersten ab und unternahm sodann ver­schiedene Versuche, sich in den Besitz der Denkschrift zu setzen. Nachdem geraume Zeit verstrichen und ein wiederholter Versuch, Oberst Latour aus seiner Wohnung wegzulocken und sie während seiner Abwesenheit zu durchsuchen, durch die unerwartet frühe Rückkunft des Obersten gestört worden war, erstattete Hager dem Monarchen am 17. Nov. 1810 hierüber Bericht, der mit Entschließung vom 8. Dezember lediglich die Anwendung rechtlicher und zulässiger Mittel befahl. Als Hager diese Entschließung zu­kam, befand er sich, wie sein Vortrag vom 9. Dezember zeigt, schon im 1 Aufzeichnung der Kabinettskanzlei OAKA. B. I., 3 a—2. 3 Aufzeichnung Schwabs 9. Nov. 1908 OAKA. B. II., Verwaltungsakten Nr. 4. 3 Wurzbach, Biogr. Lexikon Bd. 1, S. 124ff.; Allgemeine deutsche Biographie Bd. 18, S. 15 f.

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