Inventare Teil 5. Band 4. Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs (1936)

Reichsarchive von Lothar Gross

282 Keichsarchive. Reichstagsakten, Reichstagsprotokolle, Reichstagsabschiede, Comitialia, Prinzipalkommission, Sessions- und Präzedenzstreitigkeiten, Rekurse und Supplicationes an den Reichstag, Reichsmatrikel, Praeparatoria zum Reichstag, Außerordentliche Reichsdeputation zu Regensburg, Reichstags­sachen (Miscellanea), Reichssachen, Gravamina, Kalenderreformation, Kreisakten, Schwäbische Kreisakten, Fränkische Kreisakten, Oberrheini­sche Kreisakten, Westphälische und niedersächsische Kreisakten, Achts­erklärungsakten, Verhandlungen der Kurfürsten und Stände, Wahl- capitulatio, Acta sub Carolo VII., Chambre imperiale de Wetzlar, Kammer­gericht zu Worms usw., Kammergerichtsvisitation, Religionssachen, Wahl- und Krönungsakten, Ceremonialia, Privata, Miscellanea. Auch diese offen­bar nur zum geringeren Teil systematisch gruppierte Masse fand in Knechtl ihren Bearbeiter. Teils von ihm selbst, teils von Josef Rosner, wohl unter seiner Leitung, wurden zwei Repertorien (Repertorium B a und Bb = AB. 106 und 107) als Fortsetzung des oben genannten Reperto­riums A ausgearbeitet, deren erstes die Abteilungen Reichsakten überhaupt, Reichstagsprotokolle, Diarien und Dictata, Reichsakten in specie, Reichs­kammergerichtsvisitationsakten, Schwäbische Kreisakten, Wahl- und Krönungsakten, Geistliche Wahlakten, Rang- und Zeremonialsaehen, Reli­gionssachen und Schwäbische Bundesakten und deren zweites die Kleine­ren Reichsstände, die den im französischen Übergabsverzeichnis unter Privata angeführten Beständen entsprechen, enthält. Die Unterbringung dieser Akten im Welschen Haus am Minoritenplatz war keineswegs günstig, es wurde aber noch viel schlimmer, als ein Teil derselben (zirka 1200 Faszikel [Aktenbündel]) 1831 in die Kasematten der Löwelbastei nächst dem Gebäude der Staatskanzlei (Löwelstraße 7) überführt wurde. Hier in diesem 1775 noch als k. k. Brunnstube bezeichneten Gebäude sickerte das Wasser förmlich aus den Wänden. Ungeachtet aller Warnun­gen der Archivdirektion dauerte es bis 1845, bis dieser Filiale ein anderes Lokal in dem Hause des Feldvikariats Teinfaltstraße 72 (jetzt Nr. 10) zugewiesen wurde. War es auch zu klein, finster und unzweckmäßig, so lagerten die Archivalien jetzt wenigstens trocken. 1850 trat eine neue Umwälzung ein: es gelang der Archivdirektion, sich in dem dem k. k. Finanzministerium gehörigen Gebäude in der Himmelpfortgasse fünf Zimmer zu sichern (Fii. B), hi eher wurden Akten aus der Teinfaltstraße übersiedelt, gleichzeitig wurden aber auch aus dieser die Reichskammergerichtsvisita­tionsakten, die Kreisakten, die Reichstagsprotokolle, die Reichsakten über­haupt und die Reichsakten in specie in das Laurenzergebäude übertragen. Die Übernahme großer Aktenmassen aus der alten Registratur der Staats­kanzlei im Jahre 1851, die teilweise in der Filiale B untergebracht wurden, machte es dann erforderlich, die restlichen, noch dort befindlichen Reichs­akten in die Filiale A zu schaffen, wohin auch schon damals die noch im Hauptarchiv befindlichen Reichsbestände gelangt sein müssen. Ein im Jahre 1860 aufgenommenes Verzeichnis der Bestände der Filiale A im Laurenzergebäude (AB. 102) betitelt sich bezeichnenderweise „Inventarium über die im deutschen Reichsarchive vorhandenen Urkunden, Akten und Bücher“ und enthält alle Bestände der Reichsarchive, einschließ-

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