J. K. Mayr: Inventare Teil 5. Band 2. Geschichte der österreichischen Staatskanzlei im Zeitalter des Fürsten Metternich (1935)
III. Die Organisation der Staatskanzlei - 5. Die Hilfsämter
strengten, der Aufarbeitung zahlreicher, z. T. uralter Rechnungsrückstände gewidmeten Dienstjahren der Zahlmeistertitel verliehen wurde52S). Unter den Kassenoffizialen ist zunächst Alois S t r a d i o t zu nennen, der Bruder des 1809 vom Kassenschreiber zum Offizial beförderten Karl Franz. Er war 1810 über die Bankogefällenadministration und die Hofkammer zum Kassenschreiber der Staatskanzlei bestellt und 1816 zum Kassenoffizial befördert worden. 1819 ist er seinem Bruder in den Kanzleidienst der Staatskanzlei gefolgt 524). Josef von Schweiger, der Sohn des Hofsekretärs Johann, ist 1818 als Praktikant in die Staatskanzleikasse eingetreten und 1829 zum Kassenoffizial befördert worden 525). Auch er ist gleich seinen beiden Vorgängern 1833 erst in das inländische, dann — 1839 — in das auswärtige Expedit der Staatskanzlei übernommen und 1843 zum Hofkonzipisten ernannt worden 526). Kassenoffizial wurde an Schweigers Stelle der Währinger Liniensteuereinnehmer Karl N i e b a u e r, der Bruder des Expeditors Ernst, der ein Protokoll der an die Staatskanzleikasse gerichteten Verordnungen anlegte, die Dotationen behob und 1837 an Jeckls Stelle in den Kontrollorsposten einrückte 52T). Von der akademischen Kunsthandlung her kam Josef Kral 1837 als Kassenoffizial in die Staatskanzlei 528), während Josef Pernhofer und Johann Hennhappel in der Kameralhauptbuchhaltung — jener als Rechnungsrat, dieser als Ingrossist — gedient hatten, ehe sie im Zuge der durch Ernst Niebauer eingeleiteten Reformen — jener als Hofsekretär, dieser als Offizial — bei der Staatskanzleikasse angestellt wurden 529). Als letzter ist 1846 der Ingrossist der Postbuchhaltung Ferdinand Sauerwein, der seit 1845 in den Expediten beider Staatskanzleiabteilungen — erst als Praktikant, dann als Offizial — gedient hatte, als Kassenoffizial in die Staatskanzlei eingetreten 53°). Von den Kassendienern Fritsch und Kappler ist lediglich zu bemerken, daß sie im Nebenamte das Gebäudeinspektorat der Staatskanzlei versahen. Wichtiger als diese Dienststellen war das Amt des Kassenreferenten, in dessen Händen die „Comptabilität“, die Liquidierung der Dienstrechnungen und seit Hudelists Ableben die gesamte Kassengebarung — Budget und Rechnungsausweis — lagen 531). Diese schwierigen und umfangreichen Geschäfte waren Karl K e s a e r sen. anvertraut, dem auch die Aufsicht über die Bibliotheken und die Kartensammlung der Staatskanzlei oblag. Er liquidierte auch die Reiserechnungen Metternichs, der ihn bei solchen Gelegenheiten selbst zuweilen mit sich nahm. Vom Hof Sekretär wurde Kesaer 1824 zum Staatskanzleirat und 1837 zum Hofrat befördert 632). Je höher er aber im Range emporstieg, um so mehr häuften sich die Rechnungsrückstände, die der eigenwillige Mann, der keinen zweiten neben sich dulden wollte, nicht mehr bewältigen konnte. Es kam zu pein- 37 37 X 9, 44 IV 10 Dekrete F 4 Personalia 103. “‘J 19 I 25 Dekret Personalia 18; 19 XI Biographie Personalia 24. ®26) 29 XII 19 Dekret Personalia i (Augé). 6i#) 33 HI 19, 45 I T3 Dekrete F 4 Personalia 103 (Jeckl), 228. M7) 33 HI I9> 37 X 9 Dekrete F 4 Personalia 103 (Jeckl), 159. ***) 37 X 9 Dekret F 4 Personalia 120. 0M) 44 IV 24 Dekrete F 4 Personalia 169 (Pernhofer). M0) 46 X 24, XII 31 Dekrete F 4 Personalia 197. M1) 42 XI 30 Eingabe Kesaers Personalia 10. Mä) 24 VIII 26, 37 III 14 Dekrete Personalia 10, F 4 Personalia ui. 91