J. K. Mayr: Inventare Teil 5. Band 2. Geschichte der österreichischen Staatskanzlei im Zeitalter des Fürsten Metternich (1935)
III. Die Organisation der Staatskanzlei - 5. Die Hilfsämter
preußische Hauptquartier entsendet und 1816 zum Hofkonzipisten ernannt worden. i8ij ist Stradiot in das auswärtige Expedit und 1818 in die Registratur desselben eingetreten 364). Der Belgier La Hoze de Feria, Offizial im Sekretariat des dortigen Conseil privé, war i8oj als Legationskommis nach Rom entsendet worden, ehe er nach langen Quieszentenjahren 1813 zum inländischen Offizial der Staatskanzlei bestellt wurde 385). Hier hatte er die Flaggenpatente auszustellen und auch kleinere französische Konzepte abzufassen. Er starb 1833. Im selben Jahre wie Hoze ist Johann Philipp D i 1 g (später von Dilgskron) in das inländische Expedit der Staatskanzlei aufgenommen worden, nachdem er von 1789 bis 1806 als Schreiber der Reichshofkanzlei — so auch auf dem Rastatter Kongresse — gedient hatte. 1816 ist er zum Offizial ernannt und in das auswärtige Expedit übersetzt worden 388). Bald darauf hat ihn Metternich in sein Kabinett auf genommen, in dessen Verband er die Kongresse von Karlsbad und Laibach besucht hat. 1824 ist er — wiewohl nur zu Schreibarbeiten verwendbar — zum Hofkonzipisten und 1837 zum Hofsekretär ernannt worden 387). Dilg stand im Bezüge einer Reichskanzleipension, die aus badischen und württembergischen Laienpfründen — vom Bruderhause in Regensburg, vom Hl. Geistspital in Nördlingen, von den Hospitälern in Pfullendorf und Schwäbisch-Hall, vom Stifte Elchingen — bestand. Ein lebendiger Zeuge einer längst versunkenen Welt hat er diese Einkünfte noch bis über den Sturz des Staatskanzlers hinaus empfangen. Josef von Obermayer, der Sohn des Hofsekretärs und Expeditors Urban Josef, ist nach dreijähriger Probedienstleistung 1826 zum Offizial des inländischen Expedits, 1837 zum Hofkonzipisten und 1845 zum Hofsekretär ernannt worden 388). 1832 hat er sich als Adjunkt der inländischen Registratur und 1846 in Vesques Departement betätigt. Karl von K e s a e r jun., der älteste Sohn des Staatskanzleirates Karl sen., ist 1829 zum inländischen Offizial bestellt, zugleich aber auch in der Registratur dieser Abteilung verwendet worden, der er sich 1843 endgültig zugewendet hat 389). Zwei Jahre nach Karl Kesaer jun. ist Franz Straub, der Sohn eines Türhüters und schon Praktikant bei der Hofkammer, zum Offizial und 1840 zum Hofkonzipisten der inländischen Abteilung ernannt worden 37°). Aus Spenglers Schreibschule hervorgegangen, hat er diesen als Kalligraph der Staatskanzlei — zumal bei der Reinschrift der Ehepakten des Kaiserhauses und von Staatsverträgen, auch bei geheimen Expeditionen — abgelöst. 1841 ist Straub tief betrauert von Metternich frühzeitig gestorben. Karl von Dilg, der Sohn des Hofkonzipisten Johann Philipp, ist 1835 vom venezianischen Gubernium her zum Offizial der inländischen Abteilung bestellt und im nächsten Jahre auch dem aus3M) 12 XI, 19 XI Biographien Personalia 24. 365) 13 II 26 Vorträge 284. 36e) 16 V 19 Vorträge 298; 17 XI 12 detto 309. 367) 24 VIII 26, 37 III 14 Dekrete Personalia 4 und F 4 Personalia in (Kesaer). ***) 16 VII 16, 37 III 14, 45 I 13 Dekrete Personalia 14, F 4 Personalia 140 (Mahler) und 200 (Siber). 369) 29 VIII 2 Dekret Personalia 10; 41 IX 6 Gesuch 1. c. 3,°) 29 VII i Kanzleivortrag Personalia 18; 31 IV 24, 40 VII 23 Dekrete Personalia 18 und F 4 Personalia 209. 64