J. K. Mayr: Inventare Teil 5. Band 2. Geschichte der österreichischen Staatskanzlei im Zeitalter des Fürsten Metternich (1935)
III. Die Organisation der Staatskanzlei - 5. Die Hilfsämter
ländischen Expedite und der politischen Registratur zugeteilt worden 371). 1839 ist der Konzeptspraktikant der Hofkammer Rudolf Erhard, 1840 der Regierungsakzessist der Hofkanzlei Dominik Protiwenski und der Konzeptspraktikant der Wiener Polizeioberdirektion Peter F i s s k o als inländischer Offizial in die Staatskanzlei aufgenommen worden. Fissko war 1844 im auswärtigen Expedite tätig. 1841 trat Arneth vom Staatsarchiv her in das Expedit der Staatskanzlei über, in dem er sich — dank seiner schönen Schrift — erst als Mundant, dann als Konzipist betätigte3*2). Der 1843 angestellte Offizial Heinrich Schiel verfügte über besondere Qualitäten. Er war Doktor und befugter Dozent der Philosophie, dazu ein Sprachgenie und ein philosophisch-naturwissenschaftlicher Schriftsteller, der dem Marschall Marmont, dann dem Wiener Nuntius als Sekretär und Translator gedient hatte und 1837 Amanuensis der Hofbibliothek geworden war 373). Den 1843 zum Offizial bestellten Supplenten Johann K u b i n empfahlen seine kalligraphische Fertigkeit und seine gründliche Kenntnis der lateinischen Sprache 374). 1844 ist der Praktikant der Hofkammerprokuratur Dr. Johann Suchanek, 1846 Ernst Freiherr von Brenner, der Sohn des vielverdienten Staatskanzleihofrates, zum Offizial ernannt worden 37B). Mit den hier aufgezählten Offizialen ist die Zahl der nachweisbaren Reinschreiber (oder Konzipisten) noch nicht erschöpft. Auf Schritt und Tritt stößt man auf fallweise herangezogene Mitarbeiter, die man unter den Staatskanzleibeamten des Hof- und Staatshandbuches nicht verzeichnet findet. Meist handelt es sich um Gesandtschafts- oder sonstige diplomatische Beamte, die sich vorübergehend bei der Staatskanzlei aufhielten. So sind unter Metternichs Pariser Mundanten von i8ij die Botschaftskommis Ludwig von T h o m und Franz Graf Kuefstein (dieser als bevollmächtigter Minister in Wien auch 1834 wieder) zu finden, in der Staatskanzlei selbst — erst im inländischen Expedit, dann in der dazugehörigen Registratur — von 1815—1819 der Legationssekretär Franz Schillein, 1818 und 1819 der Gesandtschaftskommis Josef Freiherr von E r b e r g. Im Sommer 1819 mundierte der Postlogist Adalbert von Zaremba in Italien. Der Legationssekretär Josef Freiherr von Foulion verbrachte die Zeit von 1819—1826 im Quieszentenstande der Staatskanzlei. Ernst von Huszár stand 1822 in Probedienstleistung beim inländischen Expedit. Im Sommer 1828 leistete das Internuntiaturspersonal — der Legationssekretär Friedrich von W allenburg, der Kanzler Anton Baron Testa und der Dolmetschgehilfe Eduard von K1 e z 1 — mehrere Wochen lang Aushilfsdienste. Am Anfang der Dreißigerjahre mundierten die späteren Dolmetschgehilfen Peter Weckbecker und Felix M i e ß 1 und der spätere Botschaftssekretär Felix von Schweiger, 1834 der Legationskommis Anton von Martignoni. 1835 wurden Eduard Freiherr von Lebzeltern und Adolf Baron 371) 35 V ii Dekret F 4 Personalia 48; 40 XII 1 Gesuch Personalia 4. 372) A. Arneth 1. c. 1, 254 ff. 373) 42 XI 19 Gesudh F 4 Personalia 219; 43 I 30 Dekret !. c. 374) 43 XII 23 Ottenfels an Mett. Interiora 90. !7t’) 44 IV 24, 46 XII 31 Dekrete F 4 Personalia 210 (Suchanek) und 26 (Brenner). 5 65