J. K. Mayr: Inventare Teil 5. Band 2. Geschichte der österreichischen Staatskanzlei im Zeitalter des Fürsten Metternich (1935)

III. Die Organisation der Staatskanzlei - 5. Die Hilfsämter

Rechnungsdienstes der Staatskanzleikasse übertragen, worauf der Expedits­adjunkt Josef von K e s a e r in die Expeditsdirektion einrückte 338). Den Expeditsdirektoren folgen im Range — in beiden Abteilungen — die Expeditsadjunkten. Für die auswärtige Abteilung ist nur ein einziger, Franz Neil reich, bestellt worden, der 1837 — von der Hof- kammer her — Staatskanzleioffizial und im Oktober 1846 Flofkonzipist und Expeditsadjunkt wurde 339). Der erste Expeditsadjunkt der inländi­schen Abteilung war der Luxemburger Heinrich C a s a q u i, der dort als Rechtsanwalt begonnen hatte und über das St. Pöltener Kreisamt, die niederösterreichische Landesregierung und das kaiserliche Kabinett 1803 zum Offizial und 1809 zum Expeditsadjunkten der Staatskanzlei auf­gestiegen war 34°). Außer im großen Expedit der inländischen Abteilung ist er in Aushilfsfällen auch im geheimen Expedit der auswärtigen Ab­teilung, von 1811—13 auch als Registratursadjunkt der inländischen Abteilung verwendet worden. 1815 ist er zur Reinschrift der deutschen Bundesakte herangezogen und im nächsten Jahre zum Hofkonzipisten der inländischen Abteilung ernannt worden 341). An seine Stelle trat Stanislaus Auge, der zuerst im sardinischen Heere, dann als Präfekt im Theresianum und als Legationssekretär in Genua gedient hatte und 1809 als Offizial in die Staatskanzlei eingetreten war 342 343). Das Expeditionsprotokoll, dessen Führung ihm alsbald übertragen wurde, mag seine Bestellung zum Expedits­adjunkten befördert haben. 1824 ist er als Hofkonzipist in den Konzepts­dienst eingetreten 843) und 1826 gestorben. Nach ihm hat Ernst Nie­bauer acht Jahre lang die Stelle des Expeditsadjunkten versehen 344). Als er 1832 zum Expeditor ernannt wurde, ist ihm Josef von Kesaer nachgefolgt. Er war 1816 als Offizial in die Staatskanzlei eingetreten 345 *) und dank seiner Brauchbarkeit im Konzeptsdienste auch in Karlsbad, Troppau und Laibach verwendet und 1831 zum Kanzlisten des Maria Theresienordens ernannt worden. An Niebauers Stelle rückte er 1832 zum Hofkonzipisten und Expeditsadjunkten und 1843 zum Expeditsdirektor vor34S). Ihm ist Johann T eichmann nachgefolgt, ein absolvierter Jurist, den Metternich 1837 von der Staatszentralbuchhaltung als Offizial in die Staatskanzlei übernommen hatte. Er ist vorerst zum Expedits­adjunkten ernannt 347), zum Hofkonzipisten aber unerachtet seiner regen Tätigkeit im Konzeptfach (Verpflegsgebühren, Pässe, Untertanen­angelegenheiten, Legalisierungen, Flaggenpatente) erst im Oktober 1846 bestellt worden. In der großen Schreibstube des Expedits — es war ja im Grunde nichts anderes — beherrschten die dem Expeditsdirektor unterstehenden Rein­338) 42 XII i Kanzleiweisung Interiora 5; 43 VII 26 Dekret F 4 Personalia in. 33*) 37 HI 14, 46 X 24 Dekrete F 4 Personalia 151 (Mozart) und ij8. 34°) 12 XI, 19 XI Biographien Personalia 24; 42 II 12 Adelsgesuch Personalia 33. ■'“) Vgl. S. 35. ***) 12 XI Biographie Personalia 24. 343) 24 VIII 26 Dekret Personalia 1. SM) Vgl. S. 60. 345) iá V 19 Vorträge 298. M8) Vgl. S. éof. S47) 43 XII 8 Gesuch Personalia 19. 61

Next

/
Oldalképek
Tartalom