Hidrológiai tájékoztató, 1974
bringt. Das gemischte Material wird in eine Zerstückelungsvorrichtung aufgegeben, in der Faserstoffe und Wurzelwerk zerkleinert werden. Das aufbereitete sehlammige Material wird über Trübpumpen und Rohre zur Einbaustelle gefördert. Eine besondere Frage war, ob Schilf in die Schüttung eingebaut werden darf. In technologischer Hinsicht bereitet der Einbau ein besonderes Problem, doch gestaltet sich die Frage von der Sicht der Schüttung nicht so eindeutig. Das Schilf kann an die Oberfláche hochschwingen oder mit Schlamm versetzt absinken. Bei Aufschwimmen ist das Schilf zu entfernen oder abzudecken. Weitere Probleme beim Einbau von Schilf sind die starke Setzanfálligkeit, die Gasbildung usw. Kann das Schilf nicht in die Schüttung eingebaut werden, dann ergibt sich die Abscheidung als weiteres Problem. Pálmai, J.—Dr. Szirtes, L.—Somogy vári, I.: Unterirdischc Wasserversorgungssysteme über Gravitation. tlie Trinkwasser- und Industriewasserbedarf der Stadt Pécs und Umgebung auch in der Perspektive befriedigen können Die Stadt Pécs gilt als Siedlungszentrum der Landschaít Südtransdanubien. Infolge ihrer geographischen Lage und geologischen Umgebung steht die Stadt Pécs und ihre Umgebung sowohl in urbanistischer als auch in industrieller und landwirtschaftlicher Hinsicht vor einer stürmischen Entwicklung. Alle notwendigen Gegebenheiten stünden bereit, mit Ausnahme der vielleicht wichtigsten — einer entsprechenden Wasserversorgung. Der Wasserbedarf von Pécs wáchst in einem Tempó, dass die Versorgung von Einwohnern und Industrie bereits heute schon ernsthafte Sorgen bereitet. Bisher wurde noch keine Lösung gefunden, die die gegenwártigen und perspektivischen Bedürfnisse gleichfalls befriedigen könnte, obwohl verháltnismássig unweit von Pécs zwei unerschöpfbare Wassergewinnungsstátten liegen, die Donau und die Drau. Die Verfasser zeigen, dass im Rahmen von zwei Varianten (aus der Donau bzw. aus der Drau) bei der derzeitigen technischen Bereitschaft und unter verháltnismássig nicht undenkbaren, rentablen Aufwendungen über einen wasserleitenden Stollen und über Gravitation das Wasser bis zum Stadtrand geführt werden kann, undzwar táglich rund 1 Millión m' !. Vergleicht man die Kosten des Stollens mit der Investitionssumme des durch das Entwurfsbüro für Tiefbau MÉLYÉPTERV erarbeitete System mit zwei Leitungen, sieht man ohne weiteres, dass bei Endsummen der gleichen Grössenordnung und bei vergleichbaren Investitionen der Wasserstollen eine um eine Grössenordnung (zehnfach) grössere Leistung bietet. Dabei lassen sich an Betriebskosten für einen Stollen jáhrlich 39,3 Millionen Ft (Preislage 1973) einsparen, im Vergleich zur Rohrleitung mit den geringsten Betriebskosten. Auch geht hervor, dass die Idee der Verfasser vielseitig abgesichert werden kann. Sie beliefert sowohl die Stadt als auch die an der Strasse liegenden grösseren Siedlungen in der gewünschten Menge mit Trinkwasser und Betriebswasser, sogar auch die Landwirtschaft mit Bewásserungswasser. Der Stollen kann das Wasser nach Qualitát getrennt fördern uns neue Trinkwasserquellen der Stadt zuführen. Der Stollen kann zweckmássiger als bisher gesáubert werden. Schliesslich kann die Anlage unvergleichbar besser auch in Hinblick auf Vermögenschutz gehandhabt werden. Kovács, A.— Vörös, L.: Wasserqualitát der Seen in Tal von Orfű Das Erholungsgebiet Orfű liegt an der Nordflanke des Mecsek-Gebirges 16 km von der Stadt Pécs entfernt. 1963—72 wurden im Tal Orfü 4 künstliche Seen errichtet, die kettenartig aneinander schliessen. Glieder des Seensystems sind in der Reihe: See Orfű (10 ha, mittlere Tiefe 1,4 m), See Pécs (75 ha, mittlere Tiefe 3,2 m), Hermán Ottó-See (29 ha, mittlere Tiefe 1 m) See Kovácsszénája (16 ha, mittlere Tiefe 1,5 m). Die Seen Orfű und Pécs sind zur Erholung, zum Baden und zum Wassersport genutzt. Die Gewássergüte in den Seen wird seit 1971 von der Gewássergüteaufsicht der Wasserwirtschaftsdirektion Südtransdanubien systematisch untersucht. Das Wasser sámtlicher Seen gehört zum KalziumMagnesium-, Hydrogenkarbonat-Iontyp, und ist betaalpha-oligohalob. Ihr Wasser ist betamesosaprob, der Pantle-Buck Index liegt zwischen 1,9—2,3. Die unterschiedliche Trophitát weist auf Unterschiede in der Náhrstoffversorgung hin. Die Tiefenwásser in den Seen Orfű und Pécs sind mesoeutroph. Die seichten Wásser im See Pécs sind eutroph, eupolitroph, ebenso wie die Seen Hermán Ottó und Kovácsszénája. Im See Pécs, wo keine Makrovegetation gedeiht, undzwar als Folge der pflanzenfressenden Fische, kann ein besonderer Fali der bentischen Eutrophierung beobachtet werden. Im Winter entwickelt sich an der Sedimentoberfláche ein üppiger Algenteppich, der im Frühling von einem Tag auf den anderen aufreisst und an die Wasseroberfláche hochschwimmt. Im See Pécs wird im 8 m tiefen Wassersáule zeitweilen eine Schichtung beobachtet, wobei in Sedimentnáhe anaérobe Verháltnisse herrschen. In den Seen ist eine ausgeprágte tageszeitliche Anderung im gelösten Sauerstoff zu beobachten. Die Veránderlichkeit des CSB verfolgt die Ánderungen in der Intensitát der Primárproduktion. Hier ist das CSB Messzahl für den Grad der Trophitát. Folgende Faktorén erhöhen die Trophitát der Erholungsseen: 1. Intensive Nutzung des Uferstreifens und dessen Bebauung mit Erholungsheimen. 2. Unkanalisierte Beschaffenheit der anrainenden Erholungssiedlungen. 3. Intensive Anglertátigkeit und pflanzenfressende Fische. Die Wasserqualitát der Seen kann über komplexe Gewásserordnung im Einzugsgebiet bewahrt oder verbessert werden. VI