Hidrológiai Közlöny 1969 (49. évfolyam)
7. szám - Pichler János: A Fertő-tó és környékének fejlesztése és tudományos kutatása
294 Hidrológiai Közlöny 1969. 7. sz. Pichler J.: Entwicklung des Neusiedlersees dunstung cca 87% der Abflussmenge und somit beeinflusst die Ánderung ihrer Werte entscheidend die Seewassermenge. Die Wasserhaushaltswerte von Niederschlag und Yerdunstung sind von der zu den einzelnen Wasserstánden gehörenden Seeoberfláche abhangig. Infolge der flachen Seeufer verursacht schon eine kleine Wasserspiegelschwankung grosse Anderungen der Seeflache und des Seeinhalts. Steigt das Niedrigwasser um cca 1 m, dann wachst die Seeflache auf das zweifache. d) Das Speisen des Sees aus Fremdwasser Die hydrologischen Untersuchungen zeigen, dass am See eine moderne Wasserwirtschaft nur durcli Zuführung von lebenden Wasser verwirklicht werden kann. Beim geplanten standig hohem Wasserstand wird in Trockenperioden eine starke Wasserspiegelsenkung eintreten. Einige Abhandlungen schlagen die Einspeisung von 15 m 3/s Wasser vor. Wenn wir den Wasserstand im Spátherbst auf 115,1 m ü. A. annehmen und den optimalen Wasserspiegel im Frühjahr mit 115,6 m ü. A. bestimmen, dann würde der Anstieg von 50 cm in cca 3 Monaten erfolgen. Für die Beschaffung des Speisewassers habén wir folgende Möglichkeiten untersucht: — Bei Niedrigwasser führt der Leitha-Fluss 4,0 m 3/s, bei Mittelwasser 9,0 m 3/s, bei Hochwasser 120 m 3/s. Eine Umleitung zum Neusiedlersee kann nur über ein Tunnel oder einen tiefen Einschnitt gelöst werden, was ausserst kostspielig ist. Der Wiener Ingenieur Merliczek hat zwar in 1925 für die Leitha und Vulka ein Speicher-Kraftwerk projektiert, aber auch diese Lösung ist unwirtschaftlich. — Bei Niedrigwasser führt der Ikva-Fluss 0,2 m 3/s, bei Mittelwasser 1,65 m 3/s, bei Hochwasser 36,5 m 3/s, das Hochwasser dauert aber nur 2—3 Tage lang. Eine direkte Einleitung in den See ist sehr kostspielig. -— Die grossen Hochwasser des Rabnitz-Flusses leitet der bei Répcelak gebaute Hochwasserentlaster in die Raab und somit kommen diese Wassermassen für die Speisung des Neusiedlersees nicht mehr in Frage. — Die Zuführung der Fehlwassermenge aus der Raab und aus dem Wassersvstem der Rábca wáre sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht die beste Lösung. Aus der Raab kann beim Stauwerk Nick mit 80%iger Dauer eine Fliesse von 8 m 3/s entnommen werden, die durch entsprechende Ausbildung der vorhandenen Kanálé in den Hauptkanal Hanság und von dort in den Neusiedlersee gelangen könnte. Inzwischen wird die Wassermenge durch die mittleren Niedrigwasser der Kőris-, Rabnitz- und Ikva-Flüsse angereichert und erreicht somit 10 m 3/s. Die Wasserentnahme kann nur im Winterhalbjahr für die Auffüllung des Neusiedlersees bereitgestellt werden. In der Bewásserungsperiode werden diese Wassermengen in erster Reihe im Bewasserungssystem der Kis-Rába (Kleinen-Raab) verwendet. Diese Konzeption umfasst auch die Flusspolderregulierungs- und Bewasserungsaufgaben im Rábaköz. Einige Projektanten schlagen vor, am Rande des Neusiedlersees eine neue Schleuse in den Hauptkanal Hanság zu bauen, um die Einleitung des Hochwassers von 36,5 m 3/s der Ikva in den Neusiedlersee zu ermöglichen. In der niederschlagsreichen Periode würde die Verminderung des überschüssigen Wassers des Neusiedlersees um 50 cm —- mit Annahme einer Ableitungskapazitiit von 24 m 3/s — innerhalb von 2 x/ 2 Monaten vor sich gehen. — Für die Wasserentnahme aus der Donau gibt Károlyi, Z. zwei Lösungen. Die eine würde aus dem Mosoner Donauarm bei der Schleuse in Rajka ausgehen, über einen auf ungarischem Gebiet 29 km und auf österreichischem Gebiet 18 km, insgesamt 47 km langen Speisekanal. Im anderen Fali würde das Wasser aus der Grossen Donau bei der Gemeinde Csuny entnommen. Der Speisekanal würde ebenfalls in insgesamt 47 km Lange auf tschechoslovakischem, ungarischem und österreichischem Gebiet führen. Laut Károlyi müsste man aus der Donau zwecks Ergánzung der Fehlwassermenge des Neusiedlersees und für die Bewásserungen in der Hanság 10 m 3/s, zusammen alsó 25 m 3/s Wasser entnehmen. Einige österreichischen Fachleute planten die Entnahme aus dem Stauraum der bei Petronell geplanten Donauwasserstufe, andere wieder, wie z. B. HoffmanDeperis, aus dem Wiener Donaukanal. Für die Frühjahr-Auffüllung des Neusiedlersees kann das geplante ungarisch—tschechoslowakische DonauKraftwerksystem mit einem Wehr bei Dunakiliti eine perspektive Möglichkeit bieten. Der Stauspiegel des 50 km 2 grossen Speichers (131. 50 m ü. A.) liegt um 4—5 m über dem Gelánde. Gemass den Vorprojekten wird aber bei Niedrigwasser der gesamte Donauabfluss zur Bedarfsdeckung im Hauptstrom und im Mosoner Donauarm benötigt, kann alsó in dicsér Periode nicht für die Speisung des Neusiedlersees in Anspruch genommen werden. e) Ausbildung der Uferlinie Die Erhöhung und Stabilisierung des Seewasserspiegels begünstigen die Rcgulierung der flachen Uferstriche. Diese figurieren auf der Landkarte „als zeitweise wasserbedeckte Flachen". Sie müssen durch Polderdeiche vor Überflutung geschützt werden, wáhrend die Niederschlagswásser durch Pumpen entfernt werden müssen. Gleichzeitig mit der Wasserspiegelstabilisierung muss der Seerand, alsó die Uferlinie gegen Wellenschlag befestigt werden. Ahnlich wie beim Balaton, ist auch hier der entsprechende Uferschutzwerktvp zu entwickeln. f) Verlandung des Sees Aufgrund der Vermessung des österreichischen Seeteils hat Ingenieur F. Kopf festgestellt, dass der See seit 1902 cca zwei Drittel seines mittleren Wasserinhalts infolge Auflandung verloren hat