Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1835 (Pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1835. - Manningfaltigkeiten

erhält man guten Stahl, Die oben angezekgte Operáikon Ifi dieser ganz ähnlich, nur abgekürzt, und muß gleiche Wirkung hervvrbringcn. — Schmiede, welche oft in den Fall kommen, von diesem Verfahren Gebrauch zu machen, können durch einen einzigen Versuch von der Anwendbar­keit desselben sich überzeugen, und diesen Handwerksvor- theil bei allen ähnlichen Geschäften anwcndcn. Le ima «striche wasserdicht zu machen. Um jeden beliebigen Lcimansirich gegen Auf- und Ablösung durch Wasser zu sichern, kocht man ein Loth gepulverte Galläpfel in 12 Loth Wasser zu zwei Drittl,eilen ein, gießt solches dann durch ein leinenes Tuch und überstreicht damit den trocken gewordenen Lcimansirich, wodurch der­selbe fast eben so fest und unauflösbar wird, wie jeder Oelanstrich. Die Menge der Gallapfel, so wie des Was­sers , richtet sich natürlich nach der Größe der Fläche, die damit überzogen werden soll. Glacee-Handschuhe zu waschen. Man brei- teit ein reines Tuch auf einem Tisch, legt die zu waschen­den Handschuhe glatt darauf, schlagt von 2 Eyern die Dotter ein wenig, und bestreicht die Handschuhe damit. Nachdem dies ein Diertelsiündchcn darauf gesessen, nimmt man lauwarme Milch, taucht einen kleinen Schwamm oder Läppchen darin, und streicht damit, aber immer nach Einer Seite, ganz gelinde über die Handschuhe, bis sie von allem Schmntze gereinigt sind, alsdann müssen sie, wo möglich, auf der Hand getrocknet werden. Hvlzkitt. Große hölzerne Wasserbottiche, oder andere Holzgeräthe, die Wasser halten sollen, zu verkitten, verfertigt man einen Kitt, vvn Pech, Rindsblut, Terpen­tin, und recht fein gestoßenem Ziegelmchl, welches man unter einander in einer eisernen Pfannen schmelzen läßt. Hicmit werden die Spalten oder Fugen, die man verkitten will, nachdem man ftr recht warm mit Kohlen angemacht, und gut getrocknet hat, verstrichen, oder vielmehr, der Kitt hineingegossen, und die Fugön mit Werg gut ausgestopft. Man kann auch, welches noch besser ist, geschmolzenes Cv- lophvnium mit darunter nehmen. Hühneraugen, Krähenaugen, Leichdorn. Dieser hornartige, schwielichte, harte Answuchs, der immer durch einen anhaltenden Druck entstanden ist, entsteht an den Füßen besonders bey solchen Personen, die lange enge Schuhe getragen haben. Daher finden dergleichen Nebel sich auch weit seltener bey armen Leuten, und weit häufi­ger bey Erwachsenen, als bey Kindern. Wird durch den anhaltenden Druck und Reiz die unterliegende und umge­bende Haut entzündet, so wird der Schmerz sehr empfind­lich. Folgende Mittel hat man dagegen vorgeschlagen: 1) Man vertausche die engen Schuhe mit weiten, und entferne auf diese Art die Urfach des Uebels, den Druck. Denn so lange dieser fortdauert, ist keine gründliche Hei­lung desselben möglich. Oft vergehen die Hühneraugen von selbst, wenn der Druck einige Zeit aufgehört hat. 2) Gemindert wird Druck und Schmerz, wenn man ein Stückchen weiches Leder, oder ein mehrfach zusammen­gelegtes Stückchen Leinewand, das man auf einer Sekte mit einem erweichenden Pflaster bestrichen, und in dessen Mitte man ein Loch, genau von der Größe des Hühnerau­ges, eingeschnittcn hat, so auf den Fuß legt, daß das Hüh­nerauge in der Ocffnung des Pflasters liegt, und daher nicht gedrückt wird. Ist das Hühnerauge an der Fußsohle, so kann man eine Filzsohle in den Schuh legen, in welche man ein solches genau passendes Loch cingcschnitten hat. 5) Alle, den hornartigen Auswuchs erweichende Dinge sind hülfreich. Dahin gehört der Gebrauch öfterer Fußbä­der, das Einreiben der Stelle mit Seife, und das vor­sichtige Abschaben oder Ausschneiden des auf diese Art erweichten Leichdorns. Dadurch muß aber weder Schmerz noch Bluttung erregt werden. v 4) Sehr wirksam ist das Auflegen eines auf Leine* wand etwas dick aufgestreichenen Pflasters, des Seifen* pflaflers, des zusammengesetzten D i a ch y l u m p f l a- flers, oder auch des gr ü n n en W ach ses. Dasauf* legen eines solchen Pflasters muß mehrere Wochen und Mo­nate fortgesetzt, und alle 8 Tage ein frisches aufgelegt wer­den ; wo bey der öftere Gebrauch der lauwarmen Fußbä­der, und das v o r s ich t i g e Abschaben des erweichten Theils gewiß eine gründliche Cur bewirken. * 5) Als ein sehr wirksames Mittel wird auch das so­genannte weiße Pech empfohlen. Man bestreicht ein dünnes-Leder, so groß, daß das Hühnerauge ganz damit bedeckt wird. Noch einem genommenen .Fußbade, wodurch die Oberfläche des Hühnerauges erweicht wird, schabt man mit einem Federmesser alles davon, was sich ohne Schmer­zen abschaben laßt. Alsdann legt man das Pflaster über Kohlen oder von einem Lichte erwärmt, darauf, bindet et­was feine Lcincwaud darüber, und läßt es liegen, bis es sich von selbst ablöst. Darauf schabt man wieder das, was sich abschaben läßr, weg, und legt ein neues Pflaster dar­auf. Wenn man dies einigemal gethan hat, so werschwin­det endlich die ganze Wurzel des Hühnerauges, ohne alle Empfindung, und wird ganz davon befreyef. 6) Folgendes Mittel wird als vorzüglich wirksam em- pfohlen: Man knetet 4 Loth gelbes Wachs und Gummi Ammoniacum, und 1] Loth Grünspan unter einander, streicht etwas davon auf Leinwand, und legt es auf. Wenn es 14 Tage gelegen hat, ist gemeiniglich das Hühnerauge verschwunden, und sollte ja noch ein Ueberbleibsel da seyn, so legt man noch ein zweites Pflaster auf. Kälte im Sommer zum Abkühlen, ohne Eis hervorzu bringen. Wenn man 20 Unzen ge­pulverten Salmiak in 3 Pfund frisch aus dem Brunnen gezogenen Wasser auflöst, so kann man damit bey dem 2Lsten Grade des Reaumürichen Thermometers 3 Schop­pen Wein über eine Stunde lang eben so kalt erhalten, als wenn ,Pan ihn 3 bis 4 Pfund Eis setzt. Der Wein muß die Kalte des Wassers aus dem Brunnen haben, auch muß man einem Schoppen nachdem andern ins Wasser setzen. Die Salmiakauflösung dampft man nach dem Gebräu- che bis zur Trockenheit ab, wodurch der Salmiak seine

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