Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1834 (Pesth)

Der Pesther Stadt- und Landbothe für das Königreich Ungarn 1834. - Hauswirtschaft

25 Dauswirtbschakt. Mittel, die Haare wachsend und weich zu machen. Man nimmt Honigwasser, löst Natterschmalz darin auf, bürstet die Haare täglich damit, und läßt sie dann von selbst wieder, trocken werden. Wider den Bienenstich. Indigo wird in ei­nem Löffel Wasser aufgelöst, und man wäscht damit so schnell als möglich den verwundeten Theil. Nach einer ganzen oder halben Stunde, öfters in wenig Minuten, wird man Linderung wahrnehmen. Dieses Mittel ist noch «sie ohne Erfolg gebraucht worden. Mittel gegen die Fliegen. In einem Nőset heißen Wasser, nebst etwas Hvtug oder Zucker wird ein Quentchen Extract. ligni quassiae, welchen man in der Apotheke erhält, aufgelöst, davon wird etwas auf einen Teller geschüttet, und in das Zimmer gesetzt. Jede Fliege fällt um, und stirbt, sobald sie etwas davon genossen hat. Das Fleisch im Sommer gut z n erhalte n. Mangelt es an einem guten Keller, so lege man Kalb- vdcr Schöpsenfleisch in Milch, wovon die Sahne abge­nommen , doch aber so, daß das Fleisch von der Milch be­deckt wird. Ist das Wetter heiß, so gießt man alle Tage frische Milch über, ist cs aber kühl, so geschieht cs nur alle 3 Tage. Das Fleisch erhält sich auf diese.Art auch 14 Tage frisch, und bekommt auch einen guten Geschmack. Wider das Podagra. Strümpfe ans Hunds­haaren gefertigt, wovon die herausstehendcn Haare nicht abgeschnitten werden dürfen; denn eben diese Haarspitzen sind es, die durch ihr Kitzeln und Neiden einen häufigen Schweiß verursachen, welcher in 24 Stunden das Uebel sehr vermindert. Eine wvhlthätige Gesellschaft in London hat dieses Mittel geprüft, gut befunden und empfohlen. Wenn die Hühner nicht E y e r legen wol­len. Wenn man Hühner har, die zu einer gewissen Zeit nicht gut Eyer legen wollen, so gebe man ihnen gerösteten Hafer zu freßen. Mittel gegen das Erfrieren. Es fügt sich öfter, daß reisende Personen, welche in der strengen Kälte, besonders Fußgänger bei tiefem Schnee bald müde werden, sich setzen, darauf einschtafen und so erfrieren. Ein Stückchen Kampfer genossen, svtl im Körper eine sol­che Wärme verbreiten, daß die Kräfte wiederkehrcn, und das Leben dadurch erhalten wird. Eine besondere Art Zündhölzchen zu machen. Da ihr Gebrauch gefahrlos ist, verdienen sie die größte Empfehlung. — Man schmelzt 4 Pfund Jnng- ferwachs mit einem halben Lvth Nußöhl zusammen, legt dann gewöhnliche Dochte hinein, ziehet sie durch, schneidet sie dann in 4 Zoll tauge Kerzen, bestäubt diese mit pulve- rlstrtem Kalk und Schwefel zu gleichen Theiten, und hebt sie in wohl verschlossenen Gläschen zum Gebrauche auf, der darin besteht, daß man fie, tun sie arrzu zünden, tu gewöhnliches Wasser tauche, Verbesserung der Wäsch stärke im Win­ter. Es ist zuverläßig, daß die Stärke, die man der Wäsche gibt, durch den Frost aus der Wäsche wieder her­aus gezogen wird, und daher Kosten und Mühe vergeb­lich verwendet werden. Folgender kleine Vvrtheil wird dasselbe einigermassen verhindern. Man thue in die ein­geweichte Stärke, ehe solche noch in das gekochte Wasser gequirlt wird, nach Verhältnis etwas Salz hinzu. Obst wider den Frost zu bewahren. Man lege dasjenige, was man verwahren will, in ein irdenes Geschier, binde cs mit einer Schweins - oder Rinds-Blase fest zu, und überstreiche es mit Unschlitt, so wird nichts erfrieren. Brod vor Schimmel zu bewahren. Man mische unter jeden Metzen Korn eine gute handvvll türki­sche Bohnen, und lasse selbe mit demselben mahlen. Ameisen v v n Bäumen rc. a b z u h a l t e n. Man menge Ofenruß mit Hanföhl au, und bestreiche damit den Baum oder die Pflanze, welche man vor diesen Insek­ten schützen will. ES ist sogar gelungen, Ameisen von den Bienenstöcken abznhalten, indem man die Ritzen, durch welche sie eindringen konnten, mit dieser Mischung bestrich. Alabaster-Figuren zu putzen. Man über­fährt die Figuren mit einem Lappen, (nicht Schwammen) den man in eine Mischung von 1 Theil Schwefelsäure und 12 Theile Wasser getaucht hat, und taucht sie, sobald man bemerkt, daß der Schmutz sich ablöst, in-kaltes Wasser, mit dem man sie gut abwäscht. Alte beschmutzte oder gelb gewordene Perlen zu reinigen. 1. Man koche sie in Milch, zu der etwas Seife gesetzt werden kann, oder in einem Ab­sud von Seifenkraut. 2. Man koche 50 £l)ctic Wasser mit einem Theile Kvhlenpulvcr, halte die Perlenschnüre so lange in Dampf, bis sie durchweicht sind, tauche sie dann in das Wasser, das man unter öfterem Umrühren der Pep- len noch 4 Minuten sieden und dann erkalten läßt. Ist es erkaltet, fo nimmt man die Perlen heraus und wäscht sie in kaltem Wasser. 3. Man lege sie in die Mitte eines Teiges aus Gerstenmehl, und lasse diesen im Ofen gut, aber nicht zu braun ausbacken. 4. Man tauche sie, nach­dem man eines der genannten Mittel angewandt hat, in Essig, und wasche sie dann gleich aus. Dieses letzte Mit­tel ist jedoch blvs anzuwcndcn, wenn die andern nicht hin- reichen, gelbe Perlen weiß zu machen. Lange darf man sie nicht in Essig lassen, da er sie auflöst. Hilft auch dieses nicht, fo sind sie von Natur gelb. Spiegel zu putzen. Wasche selben mittelst ei­nes Lappen zuerst mit Wasser und dann mit starkem Brannt­wein, um die harzigen Unreinigkeiten wegznnehmen. Ist er zugleich durch's Alter schon matt geworden, so reibe ihm mit sehr feiner Walkerde, mit Zinnoxyd — oder mit Kohlenstaub. Matt gewordenes Glas wieder hell zu machen. Nehme Brennesseln, reibe damit das Glas, und spüle es dann mit Waffe» ab. Dieselbe Wirkung ch«t 4

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