Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 13. 1987. (Budapest, 1987)

Bemerkenswert ist jene Tatsache, das Estramomys simplex bis jetzt mit 20 Stück iso­lierten Molaren, Mandibel- und Maxillen-Bruchstücken vertreten ist. Dieser Eomyide war also nicht nur im Alt-, sondern im Ältestpleistozän unseres Gebietes und speziell im dama­ligen Villányer Gebirge weit verbreitet. Die kleinen Dimensionen der spärlichen Reste echter Mause (M^-Längen 1, 3-1,4 mm, M^-Mg etwa 2,7 mm) sprechen eher für das Vorhandensein von Micromys praeminutus, als von Apodemus. Die Benennung Allocricetus "ehiki" sollte eher als stratigraphischer Name gelten. Die Längen der Mj (n=10) variieren zwischen 1, 7-2, 1 mm. Dabei kann die starke Verschmelzung der Vorderknospen dieses Zahnes, wie sie für Cricetinus charakteristisch ist, nicht beobach­tet werden. Einige isolierte Molaren sprechen für das Vorhandensein von Spalaciden. Von strati­graphischer Hinsicht kann hier praktisch nur Prospalax priscus in Betracht kommen. Weit die grösste Menge der Fossilien der Fundstelle 15 von Beremend vertreten tau­sende von Wühlmaus-Zähnen, Mandibel- und Maxillen-Bruchstücken. Die Durchsicht einiger Hunderte von Mandibeln bzw. losen ersten unteren Molaren erbrachte das Resultat, dass die nächsten Evolutionslinien bzw. "Morphotypen" wahrgenommen werden können: 1. Grosse Form, mit einer M^-Länge von 3,0-3,4 mm, mit voluminösen, weit ausge­dehnten Dreiecken, mit dickem, gleichmässigen Schmelz, Mimomys­Kante an der Vorder­kappe und massigen Zementeinlagerungen: Mimomys cf. hajnackensis (Abb. 6). Kleinere Formen, mit einem 2, 4-2, 8 mm langen M^: 2. Microtus-ähnliche Dreiecke, mit vorne dickerem, hinten dünnerem Schmelz, (Bor- sodia­Charakter zug) Mimomys­Kante vorhanden, wenig Zement: Mimomys hungaricus (we­nige Stücke) (Abb. 2). 3. Dickerer, gleichmässiger Schmelz, hier und da offene Dreiecke mit mehr abgerun­deter Form (bei einigen Exemplare Pitymys-ähnliches Trapez), mit Mimomys­Kante, aber ohne Insel, wenig Zement: Mimomys cf. pusillus (absolut dominante Form) (Abb. 5). 4. Dasselbe mit einer Mimomys­Insel und mit relativ reichlichen Zement-Einlagerun­gen: Mimomys cf. reidi (Einzelfund) (Abb. 4). 5. Mit den selben Charakterzügen wie Mimomys hungaricus, aber mit gleichmassigem Schmelz, gut ausgebildetem Pitymys­Trapez, Zement fehlt praktisch: Mimomys pitymyoides (wenige Stücke) (Abb. 3). Endlich eine "riesengrosse" Form (M^-Länge 4,0-4, 1 mm) mit den charakteristischen Zügen von Dolomys : Multiplizierung der Dreiecke, spezielle Form derselben und der Vor­derkappe, Fehlen des Zementes usw. : Dolomys milleri (nur einzelne Stücke) (Abb. 7). Dieses reiche Wühlmausmaterial ist so von systematischer, wie von stratigraphischer Hinsicht von grösster Bedeutung. Wie einleitend erwähnt wurde, wurden früher in den bere­mendischen Faunen ausser Dolomys nur wenig Mimomys­Funde gesammelt und unter den letztgenannten auch meist nur grosse Formen vorhanden waren (" Mimomys mehelyi" ). Der obige Versuch von der Umgrenzung verschiedener kleiner "Arten" zeigt es, dass die Explo­sion abweichender Mimomys­Formen schon viel früher erfolgte, wie wir zuvor angenommen haben. Jener Formenreichtum, den wir an der alleinstehenden Mimomys­Serie von Osztra­mos 3 beschreiben konnten (JÁNOSSY und Van der MEULEN 1975) erschien also schon viel früher, nur der Prozentsatz verschiedener Formen ist bedeutend verschieden. An der Fund­stelle Osztramos 3 dominiert Mimomys pitymyoides, hier eher Mimomys pusillus (natürlich können gewissermassen zoogeographische Tatsachen diese Erscheinung beeinflussen). Be­sonders bedeutungsvoll ist das frühe Erscheinen stark spezialisierter Formen - zwar in ge­ringer Zahl, - wie Borsodia mit ungleichen Schmelzbändern, sowie das völlige Fehlen der kleinwüchsigen "Arten" mit in Zement reichen Zähnen (wie z. B. Mimomys tornensis) . Auf die Argumente der stratigraphischen Lage der Fundstelle Beremend 15, - auch in erster Li­nie aufgrund der Wühlmause, - kommen wir weiter unten noch zurück. Zurückkommend auf die Analyse der übrigen Säugerreste kann festgestellt werden, dass die nicht seltenen Hasenreste durch die charakteristischen unteren Prämolaren Eindeutig als Hypolagus bestimmt werden konnten. Bemerkenswert ist ein Astragalus eines kleineren Caniden mit der Grösse zwischen dem Fuchs und dem Wolf. Die Höhe (proximodistales grösstes Mass) des Knochens betragt 24 mm, welches Mass bei Canis mosbachensis von Vértesszőlős 28 mm ist. Deswegen be­nütze ich den stratigraphischen Namen Canis etruscus.

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