Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 12. 1985. (Budapest, 1985)

viel grösser als derselbe von verschiedenen Circus-. Milvus- und Buteo-Arten und morphologisch von Pernis- oder Falco-Arten absolut abweichend. Der Grösse nach kämen ausser Circaetus, Hie- raetus pennatus und grosse Exemplare von Accipiter gentilis in Betracht. In dieser Hinsicht ist die Form und Grösse der distalen Öffnung des Canalis extensorius, sowie die Gesamtform und Proportionen der distalen Epiphyse von Distalansicht entscheidend. Alle diese anatomischen Charakterziige sprechen für das Vorhandensein des Schlangenadlers. Das ist der erste Beweis des Vorkommens dieser Art in der Vergangenheit in unserem Gebiet, wo sie noch heute auch als Brutvogel sporadisch vorkommt. Im westlichen Europa, wo dieser Adler schon längst ausgestorben ist, kennen wir bis jetzt nur je ein Vorkommen dieser Art aus Deutsch­land (10. Jahr.) und aus der Schweiz (Neolithikum) (PIEHLER 1976). Circus aeruginosus (Linné) (Fundstellen: 29, 38) Eine 120 mm lange Ulna konnte nicht wieder vorgefunden werden (38). Ein Femur (Lange 77,0 mm, Diaphysenbreite 16,3 mm) sowie ein nicht messbares Bruchstück eines Distalfragmentes des Tibiotarsus (beide: 29) sprechen so morphologisch, wie metrisch für das Vorhandensein der Rohr­weihe. Diese, bis jetzt aus archäologischen Funden Europas nur sporadisch vorgefundene Art lebt heute noch in unserem Gebiet in entsprechenden Sumpf-Biotopen und kann durch strengere Schutz­massnahmen am Leben gehalten werden. Aegypius monachus (Linné) (Fundstelle: 52) Das einzige Belegstück des Mönchsgeiers, der Carpometacarpus vom Salamon-Turm ("Untere Burg") von Visegrád (52) (BÖKÖNYI & JÁNOSSY 1965) konnte ich von neuem untersuchen. Die Länge des beinahe intakten Knochens (nur ein Teil des Mc-III. abgebrochen) beträgt 142 mm, die Proxi­malbreite 34, die Distalbreite 26 mm. Die Mitte der Diaphyse weist eine Exostose auf (Gefangen­schafts-Haltung?). Eine ganze Reihe von morphologischen Einzelheiten beweist eindeutig die Richtig­keit der Bestimmung als Aegypius monachus. Unter den Merkmalen sollen die folgenden hervorge­hoben werden: an der proximalen Epiphyse sind die Foramina penumatica teilweise geringer Jam Os metacarpi alulare (= Proc. metac.I.) etwas stärker] als beim Gansegeier, der Processus metacar­palis I ist mehr hervorragend. An der distalen Epiphyse sind die Foramina pneumatica bei Aegypius stärker und anders gestaltet, als bei Gyps, die Facies articularis digiti major ist in cranialer Richtung mehr hervorragend. Der Mönchsgeier ist heute in Europa praktisch ausgestroben. Er dürfte in der Vergangenheit, ­wenn auch nicht so, wie die nachfolgende Art, - jedoch häufiger gewesen sein. Gyps fulvus (Hablizl) (Fundstellen: 12, 25, 42) Die zwei Beweisstücke, die das einstige Vorhandensein des Gansegeiers in unserem Gebiete beweisen, sind in so brüchigem Zustande, das hier auch eine eingehendere osteologische Analyse angebracht ist. Ein proximales Bruchstück des Humerus (25) ist an beiden Seiten beschädigt, an­scheinend (von Hunden?) benagt und so können keine Masse abgenommen werden. Die Gesamtform des Knochens, die Torsion, die Proximalansicht, die Form und Verteilung der Foramina pneumati­ca, der Ablauf des Margo caudalis, sowie die Form der übriggebliebenen Teile des Cirsta pectora­lis sprechen alle für Gyps fulvus. Ebenso für diese Art spricht das proximale Bruchstück eines Radius (42) in allen osteologischen Einzelheiten. Der grösste Durchmesser des Caput radii ist etwa 14 mm. Neben der grosse sprechen neben allen anatomisch - morphologischen Einzelheiten, - haupt­sächlich die abgeplattete Form der Diaphyse, - eher für Gyps, als für Aegypius .Die grösste Beweis­kraft hat allerdings der 137 mm lange, beinahe unversehrte Carpometacarpus (12) mit in allen Ein­zelheiten eindeutigen Geier-Merkmalen, auf der proximalen Epiphyse mit bedeutend stärkeren, auf der distalen Epiphyse mit geringeren Foramina pneumatica, als bei dem Mönchsgeier, sowie mit geringerer distaler Torsion des Knochens, als bei der letztgenannten Art. Wie bekannt, sind die Geier heutzutage in ganz Europa beinahe ausgestorben. Im Zuge der Zivilisation begann man allmählich wegen der Seuchengefahr aus sanitären gründen, verendetes Vieh zu beseitigen, so dass den Vögeln die Lebensgrundlagen entzogen wurden. In prähistorischen und

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