Vörös A. szerk.: Fragmenta Mineralogica Et Palaentologica 12. 1985. (Budapest, 1985)

historischen Zeiten dürften sie allerdings viel häufiger gewesen sein als heute. PETÉNYI berichtet noch von der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, dass u.a. im Mátra-Gebirge (Saskö, Bagoly­kő) Gansegeier gebrütet haben (in: CSÖRGEY 1904). Die Art war damals in ganz Europa weit ver­breitet (PIEHLER 1976). Ebendeswegen ist es eigenartig, dass die hier vorgeführten Funde die er­sten subfossilen Vorkommen des Gansegeiers in Ungarn sind, wobei z.B. der Seeadler, ein ähnlich­grosser Greifvogel relativ reich durch Funde vertreten ist. Diese Tatsache kann nur auf die ver­schiedene Relation des Menschen gegenüber Geier und Adler zurückgeführt werden und spiegelt nicht die einstigen Verhältnisse der Häufigkeit dieser Arten wider. Falco tinnunculus Linné (Fundstelle: 8) Der einzige Fund aus der Familie der Falken ist eine morphologisch eindeutig hierher gehö­rende Ulna einer kleinen Art (8). Da die osteologische Trennung der im gemässigten Europa vorkommenden kleinen Falkenarti­gen problematisch ist, sollen an dieser Stelle einige vergleichende Masse dieser Arten vorgeführt werden: Masse der Ulna (in mm-n) Länge Diaphysenbreite Felsőnyék-Várhegy (8) 64, 5 4,0 Falco tinnunculus, rezent 58,8 3,4 60, 7 3, 5 " " 60, 8 3,7 il H 63,0 3, 5 M H 67,0 4, 0 " subbuteo, rezent 60,0 3, 5 Il M 61,6 3,9 Il II 62, 5 4,0 F. vespertinus, rezent 54,2 3, 0 57, 5 3,3 F. aesalon, rezent 56,7 3,6 Aufgrund der Masse könnte also der Turmfalke oder der Baumfalke in Betracht gezogen wer­den, die Proportionen und die morphologischen Charakterzüge sprechen aber eindeutig für das ein­stige Vorhandensein der vorherigen Art. Es ist eigenartig, dass trotz zahlreicher Anzeigen des einstigen Blühens der Falknerei in Un­garn (Königliche Ordnungen, Darstellungen an Münzen: HUSZÁR 1962, VÖNÖCZKY-SCHENK 1970, usw.) ich keinen einzigen Knochenfund eines Grossfalken (Wanderfalk, Würgfalk usw.) bestimmen konnte. Der einzige diesbezügliche Hinweis erwies sich auch als ein Irrtum (FARKAS 1892). FAR­KAS beschreibt 26 Graber aus der Völkerwanderungszeit und unter vielen anderen erwähnt er als seine eigene "Bestimmung(!)" ... die Skelette mehrerer Rassen "des Jagdfalken...". Da sich dieser Autor nie mit Vogelosteologie beschäftigt und die Knochen auch nicht eingesammelt hatte, kann das nicht als ein genügendes Argument angenommen werden. Diese fehlerhafte Angabe wurde bis zu un­seren Tagen zugrunde gelegt (CSORE 1980). Galliformes Lyrurus tetrix (Linné) (Fundstellen: 2, 5, 13, 25, 34, 52) Die in pleistozänen Ablagerungen oft so Massenhaft vorkommenden Birkhühner wurden in holo­zänen archäologischen Fundstellen in Ungarn nur sporadisch vorgefunden. Wie die im folgenden zu­sammengestellt Masstabelle klar zeigt, wurden nicht nur Hähne, sondern auch Hennen, ja sogar jüngere Vögel gejagt (einige Knochen nicht völlig verknöchert): BS

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